Gelsenkirchen-Altstadt. In der Vergangenheit hat sich die Zahl der Straftaten am Gelsenkirchener Hauptbahnhof stark erhöht. Hält dieser Trend auch weiterhin an?
Nachdem sich die Zahl der Straftaten am Hauptbahnhof nach den Corona-Jahren verdoppelt hatte, verzeichnet die Bundespolizei jetzt einen deutlichen Rückgang. Insgesamt registrierte die Bundespolizei im Jahr 2023 in ihrem Zuständigkeitsbereich der Stadt Gelsenkirchen 1.060 Straftaten, im Jahr zuvor waren es noch 1.400. Das ist ein Rückgang um 25 Prozent.
Tatort Hauptbahnhof: Bundespolizei registriert über 1000 Straftaten in Gelsenkirchen
Bundespolizei-Sprecherin Pia Leonhardt führt den Rückgang der Straftaten darauf zurück, dass die Behörde dank einer spürbaren Personalaufstockung in der Lage ist, „mehr Präsenz zu zeigen und schneller einzugreifen“. Neben der verstärkten Kontrolldichte trügen auch zunehmende Überwachungsmaßnahmen und Überwachungskameras, welche im Hauptbahnhof Gelsenkirchen als auch in einzelnen Zügen verbaut sein, dazu bei.
In der Vergangenheit hatte die Bundespolizei mangels Einsatzkräfte erhebliche Probleme, Schichten am Gelsenkirchener Hauptbahnhof zu besetzen. Mitunter war jede zweite Schicht nicht besetzt. Wer da schnell Hilfe haben wollte, der wurde an der Gegensprechanlage der Wache am Südausgang des Bahnhofs vertröstet und musste gut eine halbe Stunde warten, ehe Kräfte umliegender Einsatzorte der zuständigen Bundespolizeidirektion Dortmund in die Emscherstadt eilten.
Top 3 an Straftaten am Gelsenkrichener Hauptbahnhof: Drogen, Diebstahl und illegaler Aufenthalt
Elf Deliktbereiche listet die Bundespolizei auf, nur drei weisen eine Zunahme von Straftaten auf. Alle anderen sind rückläufig, und das bis zu 70 Prozent. Das hat aber mit den verhältnismäßig geringen Fallzahlen zu tun, eine kleine Veränderung nach oben oder unten macht diese großen Prozentsprünge möglich.
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Die Drogenkriminalität ist mit mehr als 400 registrierten Straftaten immer noch das größte Problemfeld am Hauptbahnhof. Auf Platz zwei und drei kommen Diebstähle (119) und Menschen ohne gültige Aufenthaltserlaubnis (91). Die Top Five schließen Sachbeschädigung (102) sowie Körperverletzungen (74). Vandalismus (+40 Prozent) gehört mit Gewaltausbrüchen (+18 Prozent) und Sexualdelikten (+ 67 Prozent) zu den drei Bereichen mit wachsenden Quoten.
Auffällig: 21 Mal sind Bundespolizisten bei Kontrollen auf Waffen gestoßen. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres waren es bereits 18 Fälle.
Delikte im unteren einstelligen Bereich werden in der Statistik für Gelsenkirchen nicht erwähnt.