Gelsenkirchen. Sie ist die jüngste Referatsleitung: Stefanie Jägers ist nun für Bildung zuständig. Was sie vorhat und woher ihre Liebe zu Gelsenkirchen kommt.
Sie ist die jüngste Frau an der Spitze eines Referates in der Stadtverwaltung: Stefanie Jägers, Jahrgang 1988, seit dem 1. Juli verantwortlich für Bildung, stellt sich mit ihrem „Ja“ zu Gelsenkirchen gleichzeitig auch gewaltigen Herausforderungen. Ihre Stelle, sie war lange vakant, und das in einem gerade für diese Stadt so wichtigen Bereich.
Neue Leiterin im Referat Bildung: Sie hat Gelsenkirchens wohl schwierigsten Job
Seit 2019 hatte Klaus Rostek die Leitung des damals neu gegründeten Referates Bildung inne, der Mann, der die Verwaltung wohl kannte wie kaum ein anderer. Fast 50 Jahre stand er im Dienst der Stadt, hat viele Stationen innerhalb der Verwaltung durchlaufen. „Meine Nachfolge und auch die von weiteren wichtigen Kollegen, die bis zum Ende nächsten Jahres in den Ruhestand gehen, muss schnell und gut geregelt werden. Damit die Arbeit weitergehen kann“, hatte Klaus Rostek im Mai 2023, wenige Tage vor seinem Eintritt in den Ruhestand, in einem WAZ-Interview noch gesagt.
Es sollte noch über ein Jahr dauern, bis seine direkte Nachfolgerin gefunden werden konnte. Nun ist es eine Lösung, auf die die Stadtspitze stolz ist. Bildung sei ein „sehr komplexes, schwieriges und zukunftsweisendes Thema“, das Gelsenkirchen besonders beschäftige, sagt Oberbürgermeisterin Karin Welge. Umso mehr freue man sich, dass Stefanie Jägers „den Mut hatte zu sagen: Ich kann und werde und will mir das vorstellen.“ Bildungsdezernentin Anne Heselhaus betont: „Wir sind sehr dankbar, dass wir sie haben gewinnen können.“
Darüber hinaus war Stefanie Jägers beim Modellprojekt „Kein Kind zurücklassen“ oder als Bildungskoordinatorin im Referat Zuwanderung und Integration tätig – „somit kennt sie das Bildungsreferat in der gesamten Tiefe und Breite“, so die OB weiter.
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Die 36-jährige Stefanie Jägers bezeichnet das Thema Bildung von sich aus schon als ihre „Herzensangelegenheit“. Was aber viel schwerer wiegt – im positiven Sinne: Stefanie Jägers ist eine von hier. Ihr ausgegebenes Ziel ist, die „Bildungsgerechtigkeit zu erhöhen, für meine Heimatstadt und mein Zuhause“. Stefanie Jägers wuchs in Schalke auf, ging zunächst auf die ehemalige Grundschule Franz-Bielefeld-Straße, heute Sternschule, und legte ihr Abitur am ältesten Gymnasium der Stadt, dem Schalker ab.
Die Erziehungswissenschaftlerin studierte in Essen, danach in Köln. Sie wohnte in Buer und nun mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern im Kita-Alter in Bottrop-Feldhausen. Zuletzt hat sie bei der Stadt Bottrop gearbeitet, als Leiterin der Kommunalen Koordinierungsstelle im Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss“. Nun also Gelsenkirchen, die Stadt, in der auch ein Großteil ihrer Familie (in den Stadtteilen Rotthausen und Resse) lebt.
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Neben den großen Projekten, wie etwa den Schulbauten oder der Realisierung des großen Bildungscampus am ehemaligen Zentralbad, sieht sie als einen weiteren wichtigen Punkt ihrer Arbeit auch die Verknüpfung von schulischer und außerschulischer Bildung. „Viele Dinge entlang der Bildungskette hängen eng zusammen“ so Stefanie Jägers. „Wenn ich etwa den Offenen Ganztag nicht gut hinbekomme, dann habe ich später auch nicht genügend Personal, um etwa den Fachkräftemangel auszugleichen. Man sieht, dass alles eng miteinander verwoben ist. Und die spannende Aufgabe für mich ist, die Dinge entlang der Bildungskette so miteinander zu vernetzen, dass man damit perspektivisch wirklich an der Chancengerechtigkeit arbeiten kann.“
Und: Ihre neue Aufgabe sieht sie auch als „tolle berufliche Entwicklungsmöglichkeit“. Für Stefanie Jägers ist klar: „Es ist viel zu tun, ja, aber ich habe da richtig Lust drauf.“