Gelsenkirchen/Essen. Teenager will in Gelsenkirchen in einen Wagen gezerrt und sexuell missbraucht worden sein. Polizei startete Zeugenaufruf. Der Fall liegt anders.

Eine Wende hat es im Gelsenkirchener Entführungs- und Missbrauchsfall gegeben, nachdem die Polizei am Donnerstag (20. Juni) einen Zeugenaufruf gestartet hatte. Bis dahin hatte die Behörde noch den Eindruck gehabt, dass die Schilderungen der 15-jährigen Gelsenkirchenerin glaubhaft gewesen seien. Nun die Wende.

15-jährige Gelsenkirchenerin: Polizei belogen - Entführung und sexuelle Gewalt frei erfunden

Die Jugendliche hatte behauptet, dass Männer sie in einen weißen Lieferwagen gezerrt hätten und sie später Opfer sexueller Gewalt geworden sei. Weitere Ermittlungen und Befragungen haben die Zweifel der Polizei an dieser Geschichte aber wachsen lassen. Heraus kam: Die 15-Jährige hat die Geschichte frei erfunden.

„Der Sachverhalt hat sich nicht wie geschildert zugetragen und es ist auch zu keinem Sexualdelikt oder zu einer anderen Straftat gekommen“, sagte eine Polizeisprecherin. Zu keinem Zeitpunkt habe Gefahr für die Bevölkerung durch flüchtige, unbekannte Tatverdächtige bestanden. Zu ihren Beweggründen machte die Polizei keine Angaben. Mit 15 Jahren ist man strafmündig, ob die Jugendliche eine Strafe erhält, ist offen.

Ähnlicher Fake-Fall in Gelsenkirchen: Spritzen-Attacke und Bedrohung mit Messer

Vor fünf Jahren hatte es in Gelsenkirchen einen ähnlichen Fall gegeben. Damals hatte eine 13-Jährige behauptet, von einem Unbekannten am Gelsenkirchener Wissenschaftspark mit einem Taschenmesser bedroht und später auf einem nahen Parkplatz mit einer Spritze angegriffen worden zu sein. Die Rechtsmedizin am Ückendorfer Marienhospital entlarvte die Geschichte als Lüge.

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