Gelsenkirchen. In Gelsenkirchen brannten ein Supermarkt, ein Auto und ein Vereinsheim – innerhalb weniger Stunden. Nun sucht die Polizei nach Zeugen.

  • Nach dem Brand im Gelsenkirchener Netto-Markt müssen alle Waren darin vernichtet werden.
  • Die Polizei geht in diesem Fall von fahrlässiger oder mutwilliger Brandstiftung aus.
  • Insgesamt 70 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren in der Nacht vor Ort.

In Gelsenkirchen hat in der Nacht auf Dienstag, 11. Juni, eine Netto-Filiale gebrannt. Aufgrund der hohen, sich ausbreitenden Flammen und der starken Rauchentwicklung war die Feuerwehr Gelsenkirchen mit mehreren Löschfahrzeugen vor Ort. Der Einsatz dauerte mehrere Stunden. Im Anschluss mussten die Einsatzkräfte zu zwei weiteren, nahegelegenen Bränden ausrücken.

Erhöhte Alarmstufe für die Feuerwehr Gelsenkirchen beim Brand der Netto-Filiale

Um 1.45 Uhr nachts wurde die Feuerwehr zum Netto-Markt im Mühlenfeld gerufen. Dort sei ein Brand in der Müllpresse der Warenannahme entstanden, erklärt ein Sprecher auf Nachfrage der WAZ. Von dort aus sei das Feuer auf das Vordach und schließlich auf das Flachdach der Filiale übergesprungen.

Dementsprechend schwierig sei es gewesen, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Um die Flammen einzudämmen, musste die Feuerwehr zunächst das Dach öffnen. Da das Feuer sich bereits ausgebreitet hatte, waren die Einsatzkräfte bei erhöhter Alarmstufe mit zwei Löschzügen vor Ort. Der Einsatz am Netto-Markt dauerte insgesamt rund drei Stunden und endete gegen 5 Uhr morgens.

Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass es sich beim Brand an der Netto-Filiale um fahrlässige oder mutmaßliche Brandstiftung handelt.
Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass es sich beim Brand an der Netto-Filiale um fahrlässige oder mutmaßliche Brandstiftung handelt. © WTVnews Gelsenkirchen | 11062024 WTVnews_Gelsenkirchen_Brand_Netto

Polizei Gelsenkirchen geht von Brandstiftung aus

Die Polizei Gelsenkirchen hat in diesem Fall die Ermittlungen übernommen. Dabei gehen die Behörden derzeit von fahrlässiger oder mutwilliger Brandstiftung aus, heißt es in einem Bericht der Polizei. In einem Interview mit dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) ziehen die Beamten sogar einen „Feuerteufel“ in Betracht, der in Verbindung mit allen drei Bränden stehen könnte.

Komplettes Sortiment des Netto-Marktes muss vernichtet werden

Durch den Brand in der Warenannahme sei viel Rauch ins Innere des Marktes gelangt, so die Feuerwehr. Das Amt für Lebensmittelüberwachung überprüfte im Laufe des Tages, inwiefern die Waren betroffen sind. Nun teilt die Polizei Gelsenkirchen mit, dass alle Waren in Mitleidenschaft gezogen wurden und vernichtet werden müssen.

Unabhängig von der Ware ist ein „erheblicher Sachschaden“ durch den Brand entstanden. „Zum Glück sind keine Menschen zu Schaden gekommen“, erklärt der Feuerwehr-Sprecher.

Polizei sucht dringend nach Zeugen in drei Brand-Fällen

Neben dem Brand im Netto-Markt musste die Feuerwehr zu zwei weiteren Einsätzen ausrücken. Ebenfalls in Bulmke-Hüllen brannte um 4.09 Uhr ein Pkw auf der Hohenzollernstraße.

Zudem habe um 4.46 ein Vereinsheim in dem Kleingartenverein ebenfalls an der Hohenzollerstraße gebrannt, gaben Feuerwehr und Polizei bekannt. Zwischen dem Vereinsheim und einer Garage sei Unrat in Brand geraten. Bei beiden Vorfällen gab es Sach- aber keine Personenschäden.

Inwiefern die drei Fälle zusammenhängen, ist noch unklar. Die Polizei Gelsenkirchen sucht dringend nach Zeugen in allen drei Fällen. Unter folgender Nummer können Hinweise an die Beamten weitergegeben werden: 0209 365 7112 oder 0209 365 8240.