Gelsenkirchen. Die Anlagen rund um das Schloss Berge in Gelsenkirchen bekommen viel Geld. Was das zu bedeuten hat und welche Rolle die IGA 2027 spielt.

  • Die historischen Anlagen rund um das Schloss Berge bekommen eine Finanzspritze aus dem Staatshaushalt. Die Stadt stockt die Förderung mit über 200.000 Euro auf.
  • Die Parkanlagen sollen mit dem Geld „klimaneutral“ aufgearbeitet werden. Es sind schon konkrete Projekte geplant. Auch der Stadtgarten bekommt Neuerungen.
  • Die Berger Parkanlagen und der Stadtgarten sollen auch für die IGA 2027 aufgearbeitet werden. Das steckt dahinter.

Die beliebten Parkanlagen um das Schloss Berge bekommen über 600.000 Euro aus einem Fördertopf der Bundesregierung. „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ heißt das Programm, mit dem eine klimagerechte Stadtentwicklung gefördert werden soll. Die historischen Anlagen in Gelsenkirchen-Buer erhalten das Fördergeld aus einem bestimmten Grund. Auch die Internationale Gartenausstellung (IGA), die 2027 erstmals in der Metropole Ruhr stattfindet, spielt dabei eine Rolle. Warum deswegen auch der Stadtgarten mit über 300.000 Euro aufgearbeitet werden soll.

Bis zum 15. September 2023 konnten Städte und Gemeinden geeignete Projekte beim Bund vorschlagen. 324 Skizzen wurden eingereicht, 53 davon bewilligt, die mit insgesamt 100 Millionen Euro gefördert werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Mit dem Programm soll unter anderem die Entsiegelung von Stadt-, Kinder- oder Parkplätzen und die Anpflanzung von resilienteren Pflanzen und Bäumen in öffentlichen Gärten gefördert werden.

Die Stadt Gelsenkirchen hat im September 2023 Anträge zur Förderung für die Berger Anlagen und den Stadtgarten gestellt. „Dann haben wir lange nichts gehört“, sagt Tobias Heyne von den Gelsendiensten. „Umso größer war dann die Freude Anfang Juni, als die Entscheidung im Haushalt gefallen ist.“ Für die Berger Anlagen werden laut Bundesministerium 616.275 Euro bereitgestellt. Die von der Stadt zu tragenden Eigenmittel betragen 205.425 Euro.

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Die Anlagen rund um das Schloss Berge sollen in drei Bereichen umgebaut werden. Im Dahliengarten, auf dem Berger Weg und in dem Bereich um das Ehrenmal sollen Sanierungen stattfinden, etwa eine hitzebeständige Bepflanzung oder die Überarbeitung des Weges, um das Wasser (auch bei Starkregenereignissen) kontrolliert abführen zu können. „Es geht vor allem um einen klimaresistenten Umbau, unter Berücksichtigung der Erhaltung der historischen Substanz“, sagt der Sprecher der Gelsendienste.

Mit der Aufarbeitung soll erreicht werden, dass die Anlagen aufgrund ihrer gartenhistorischen Denkmalwürdigkeit in die Liste des Europäischen Gartennetzwerkes (EGHN) aufgenommen werden. Das Netzwerk hat das Ziel, den Erhalt von Parks, Gärten und Grünanlagen zu fördern. Die Baumaßnahmen an den Berger Parkanlagen sollen im Rahmen des Bundesprogramms bis 2027 abgeschlossen sein, passend zur Internationalen Gartenschau, die dann im April in Duisburg-Hochfeld eröffnet werden soll. Denn Tobias Heyne sagt: „Die Berger Anlagen sollen auch für Gelsenkirchens Teilnahme an der IGA weiterentwickelt werden, ebenso wie der Stadtgarten.“

Berger Parkanlagen und Stadtgarten werden auch für die IGA aufgearbeitet

Gelsenkirchen ist ein zentraler Spielort der IGA 2027, bei der die komplette Metropole Ruhr vernetzt werden soll. Auf der ersten Ebene sollen fünf Zukunftsgärten entstehen, unter anderem im Gelsenkirchener Nordsternpark. „Der Stadtgarten (inklusive Wassergarten) sowie die Berger Anlagen bilden die zweite Ebene der IGA 2027 in Gelsenkirchen“, heißt es seitens der Stadt. Dabei geht es darum, dass ähnlich wie bei der Route Industriekultur auch bei der IGA mit einer Themenroute der historischen Gärten und Parkanlagen durch das Ruhrgebiet geführt werden soll. Der nördliche Ankerpunkt in Gelsenkirchen sind die Berger Anlagen, im Stadtsüden ist es der Stadtgarten.

Bei den Fördergeldern aus dem Bundeshaushalt geht der Stadtgarten leer aus. Um sich bei der IGA präsentieren zu können und um in die Liste des EGHN aufgenommen zu werden, braucht er aber eine Aufarbeitung und Sanierung, heißt es seitens der Stadt. Die Finanzierung des Projekts ist bereits im Haushaltsplan berücksichtigt – Gesamtkosten 337.300 Euro. So solle mit der Aufarbeitung der Berger Anlagen und dem Stadtgarten auch über die IGA hinaus die grüne Infrastruktur Gelsenkirchens gestärkt werden.

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Konkret ist im Stadtgarten geplant, die historische Bausubstanz mit den natursteinverblendeten Mauern und der Pergola instand zu setzen und die Wassertechnik zu erneuern, damit die Brunnen wieder betrieben werden können. Außerdem soll in Teilen die organische Bepflanzung mit klimaresilienten Stauden und Gräsern nach historischem Leitbild wiederhergestellt werden.