Gelsenkirchen. Ende 2015 sollen die beiden Amtsgerichte, Sozialgericht und Arbeitsgericht in Gelsenkirchen ins neue Justizzentrum einziehen. Auf 19.000 Quadratmetern wird das 48,5 Millionen teure Objekt dann um die 242 Mitarbeiter beherbergen. Wer in die ehemaligen Gerichtsgebäude einzieht, ist bislang unklar.
In das neue Justizzentrum kommt Bewegung. Das spätgeborene Projekt im Dreieck Bochumer Straße Junkerweg, Claire-Waldoff-Straße ist nach langer Planung seit Januar immerhin zur richtigen Baustelle geworden. In dem 48,5 Millionen Euro teuren Objekt sollen Ende 2015 auf einer Fläche von 19.000 Quadratmetern gleich vier Gerichte ihre Arbeit aufnehmen: Die Amtsgerichte Buer und Mitte, das Sozialgericht und das Arbeitsgericht.
Vor allem die Mitarbeiter des Amtsgerichts an der Overwegstraße sehnen den Umzug herbei. Viele Beschäftigte mussten das nicht mehr standfeste Gebäude bereits verlassen. Verhandlungen finden im Amtsgericht Buer, im Arbeitsgericht und mitunter auch im Verwaltungsgericht statt.
Das Gerüst des neuen Justizzentrums bilden drei versetze Quader, die zu einem Gebäudekomplex verbunden werden. Die Gerichtssäle, Kantine, Bibliothek und Grundbuchamt werden um ein Atrium gruppiert, das als zentrale Eingangshalle dient. Schon äußerlich soll durch unterschiedliche Fenstergestaltung die jeweilige Nutzung erkennbar sein. „Im Gebäudeinneren“, versichert Detlef Feige, Pressesprecher des Justizministerums, „werden Besucher und Prozessbeteiligte sich gut orientieren können.“ Ein Farbleitsystem soll garantieren, dass jeder weiß, wohin er muss. Wie kräftig Prozessbeteiligte mitunter ins Schwitzen geraten könnten, hängt sicher auch davon ab, wie viele der Säle klimatisiert sein werden. Noch steht die Anzahl nicht fest.
Beide Einrichtungen für alle geöffnet
Prozesspausen können Angeklagte, Zeugen, Kläger wie Beklagte zum Kaffeegenuss in der Kantine oder zum entspannten Stöbern in der Bibliothek nutzen. Da in eigener Küche gebrutzelt wird, ist das Thema einer mobilen Kost vom Tisch. Der Personalrat hat nachträglich auf sein Mitbestimmungsrecht gepocht. Beide Einrichtungen werden für alle geöffnet sein. Das gilt nicht für 155 Stellplätze, die ausschließlich für Mitarbeiter reserviert sind. Um die Plätze streiten werden sich 252 Beschäftigte: 153 beim Amtsgericht, 79 beim Sozial- und 20 beim Arbeitsgericht. Wie viele freie Parkplätze zur Verfügung stehen werden, ist noch nicht entschieden.
Noch offen ist auch, wer als neuer Mieter nebenan ins heutige Arbeitsgericht, der repräsentativen ehemaligen Gussstahlvilla, einziehen wird. Bauherrin Birgit Brüggemann vom landeseigenen Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB): „Wir werden das Gebäude in die Vermarktung geben und öffentlich ausschreiben.“ Die beiden Amtsgerichte werden auf lange Sicht vermutlich abgerissen.