Gelsenkirchen. Die Kiez-AG im Fritz-Steinhof-Haus der Falken hat den Anstoß zu der Aktion gegeben. Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Einrichtungen präsentieren ihr „Willkommen“
Die Bismarcker „BildungsGEstalten“ waren gestern. Das Projekt ist ausgelaufen. Aber im Sinne nachhaltiger Bildung ist bei den Falken am Standort Fritz-Steinhof-Haus daraus auch die Kiez-AG erwachsen. Vor dem aktuellen Hintergrund der Flüchtlingssituation – auch in Bismarck – entstand innerhalb dieser Arbeitsgemeinschaft die Idee, ein deutliches Signal gegen Rassismus mit breiter Außenwirkung zu setzen: Refugees welcome – Flüchtlinge willkommen! Die zentrale Botschaft steht in großen Lettern auf Transparenten, die Ende 2015 u.a. im Falkentreff entstanden sind. Und zwar von ganz unterschiedlichen Gruppen des Stadtteils.
Mitgemacht haben etwa das Familienzentrum Auf der Hardt, die Mulvany Realschule, die Gemeinschaftsgrundschule Marschallstraße, Ev. Gesamtschule und Ev. Gemeinde Bismarck, das Consol Theater und die Trendsportanlage im Consol Park. Was gleichzeitig darauf hinweist: Hier war ein breites Alterspektrum am Werk. Katia Heibel, pädagogische Koordinatorin des Bauvereins Falkenjugend, hat für das aus dem Landesprogramm „Kulturrucksack“ geförderte Projekt die Dortmunder Künstlerin Kerstin Cizmowski gewonnen.
Unterstützung vom Landesprojekt Kulturrucksack und dem Kulturreferat
„Sie war hier im Jugendzentrum und hat sich gemeinsam mit den Kindern mit dem Thema individuell und altersgerecht auseinander gesetzt“, erinnert Heibel. Ergebnis: Jedes Transparent trägt das von der Künstlerin geschaffene Logo – eine fünfköpfige Flüchtlingsfamilie. Die restliche Fläche war den jungen Künstlern aus den verschiedenen Einrichtungen vorbehalten. So sind auf einem Werk die gemalten Wünsche für Flüchtlinge zu sehen, ein anderes Transparent dokumentiert mit vielen Flaggen und einer Erdkugel: Alle Menschen, ganz egal woher sie stammen, leben auf dieser einen Welt.
Wie sehr das Thema – nicht nur aber auch – den Bismarckern am Herzen liegt, dafür mögen die „Nachzügler“ stehen. Als das Fritz-Steinhof-Haus mit Katharina Sauerbier und Marie Feldmann an der Spitze und die beteiligten Einrichtungen nämlich die Ergebnisse des dreitägigen Workshops beim Weihnachtsmarkt im Stadtteil präsentierten, wurde der Wunsch weiterer Einrichtungen laut, die sich auch beteiligen wollen. Kein Problem für die Kiez-AG: Bis zum Beginn der Weihnachtsferien wuchs also die Zahl der Transparente.
Kultur und Kreativität als gute Mittel der Auseinandersetzung mit dem Thema
Als Referentin für Kulturförderung und freie Kulturarbeit des städtischen Kulturamts steht Claudia Keuchel unterstützend hinter der Aktion. „Ich bin immer wieder erstaunt, was es hier für Projekte gibt“, sagt sie anerkennend. „Ich finde es gut, dass sich Kinder und Jugendliche selbst mit dem Flüchtlingsthema beschäftigt haben. Kultur und Kreativität sind gute Methoden, sich mit der Thematik auseinander zu setzen.“ Die vielseitigen Transparente mit ihrer Kernbotschaft werden nun an den Einrichtungen gezeigt. Am Greitenstieg 4 zeigte das bereits Wirkung. Ein Passant kam vorbei, fand das gut – und hat sich über die Kiez-AG schlau gemacht.