Gelsenkirchen.. Der aus Albanien geflüchtete Marash P. arbeitet mit Unterstützung der Arbeitsagentur seit Dezember als Langzeitpraktikant bei „Voigt & Schweitzer“.
Seit gut einem Monat ist Marash P., der 2014 als Flüchtling aus Albanien nach Deutschland kam, als Langzeitpraktikant bei dem Stahlveredlungsunternehmen „Voigt & Schweitzer“ in der Gelsenkirchener Großverzinkerei am Rhein-Herne-Kanal tätig. Angefangen hatte alles mit der Frage an die IHK Nord Westfalen, wie das Unternehmen, das europaweit tätig ist, Integrationshilfe für Flüchtlinge leisten könne. Hier wurde auf den Projektpartner „Elnet plus“ von Emscher-Lippe hingewiesen, der seit Jahren „Bleibeberechtigte und Flüchtlinge“ in Arbeit und Ausbildung vermittelt. Nachdem die gesetzlichen Vorschriften und Rahmenbedingungen abgeklärt waren, lernte Marius Mann, der Leiter der Personalabteilung von „Voigt & Schweitzer“, den 20-jährigen Asylbewerber kennen, der in Deutschland nur geduldet ist und dessen Abschiebung alle drei Monate droht.
Schnell bekam Marash P. die Chance, ein viertägiges Praktikum zu abzusolvieren. „Der Funke ist direkt übergesprungen“, so Mann. Doch erst durch die seitens der Agentur für Arbeit geförderte Maßnahme der „Betrieblichen Einstiegsqualifizierung“ konnte die tragfähige Basis für ein Langzeitpraktikum gefunden werden. Angestrebt ist in diesem Fall „die Übernahme in die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik“.
Edith Holl, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit, freut sich über die Zusammenarbeit: „Gerade bei diesem Thema ist es besonders wichtig, dass alle Akteure an einem Strang ziehen. Mit der Einstiegsqualifizierung geht der Arbeitgeber kein Risiko ein, denn er kann sich den jungen Menschen im Betrieb erst einmal ansehen und dann entscheiden, ob eine Ausbildung in Frage kommt. Das Unternehmen handelt vorbildlich. Wir wünschen uns weitere Betriebe, die uns dazu kontaktieren.“
Grundlagen für den Beruf
Die „Betriebliche Einstiegsqualifizierung“ (EQ) dient der Vermittlung und Vertiefung von Grundlagen für den Erwerb beruflicher Fähigkeiten und orientiert sich an anerkannten Ausbildungsberufen. Nebenbei besucht der Praktikant auch die Berufsschule. Für die Dauer von mindestens sechs bis längstens zwölf Monaten unterstützt die Agentur für Arbeit Unternehmen monatlich mit einem Zuschuss zur EQ-Vergütung in Höhe von 216 Euro, die der Praktikant erhält, zuzüglich einer Pauschale für die Sozialversicherungsbeträge.
Marius Mann: „Wir sind sehr zufrieden mit unserem neuen Langzeitpraktikanten. Er ist offen für Neues und zeigt sich an der Arbeit sehr interessiert.“