Gelsenkirchen. Wenn Barack Obama ein Krisengespräch führt und plötzlich ein bunt bemaltes Osterei im Bild erscheint, dann hat die Künstlerin Irmel Droese ihre Hände im Spiel. Mit witzigen Elementen und ungewöhnlichen Kombinationen setzt sie ihre Skulpturen und ihre fotografischen Arbeiten in Szene.

Wenn Barack Obama ein Krisengespräch führt und plötzlich ein bunt bemaltes Osterei im Bild auftaucht, dann hat die Künstlerin Irmel Droese ihre Hände im Spiel: Heute Abend wird eine Ausstellung mit ihren sehr imposanten Werken in der „werkstatt“ an der Hagenstraße eröffnet. Die WAZ hat vorab schon einmal vorbeigeschaut.

Dabei fallen auf den ersten Blick die ungewöhnlichen Skulpturen aus Pappe und Papier auf, die an den „werkstatt“-Wänden hängen. Einige erinnern an typische Jäger-Trophäen. Doch hier sind sie abstrakt und vor allem aus ungewöhnlichem Material: Gefaltet und zusammengenäht wurden sie aus einem Papier, das wie braunes Backpapier anmutet.

Beschichtetes Papier als Werkstoff

„Dieses beschichtete Papier wurde in der früheren DDR zum Einwickeln von Munition verwendet. Mich fasziniert dieses Material, weil es sich in alle Richtungen falten lässt“, verrät Irmel Droese, die in der „werkstatt“ zuletzt gemeinsam mit ihrem Mann Felix ausstellte und nun mit einer Einzel-Schau zurückgekehrt ist. Diesmal stellt sie ihren Skulpturen Kunstfotografien an die Seite. Die Skulpturen aus Papier und Pappe blicken dabei mit Augen aus Schneckenhäusern oder von Puppen den Betrachter an.

Überhaupt zieht sich das Puppenthema wie ein roter Faden durch die Arbeiten der Meisterschülerin von Joseph Beuys. „Ich mag an den Puppen diesen spielerischen Aspekt“, erzählt die 71-Jährige, die nach ihrem Kunststudium lange als Puppenspielerin unterwegs war und das Publikum in ihren Bann zog.

Kartoffelherz und Glücks-Engel

Und so wird es bei der Ausstellungseröffnung am Freitagabend eine Performance mit einer handgefertigten Puppe in Lebensgröße geben. „An die Stelle einer Eröffnungsrede wird dieses Live-Performance rücken“, sagt Wolfgang Ullrich von der „werkstatt“ schmunzelnd.

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Die Schatten der Puppen lassen sich übrigens auch in Droeses Fotoarbeiten wiederfinden: Schwarz-weiß sind diese Kunstfotografien, in denen sich gleich mehrere Ebenen überlagern. Irmel Droese hat sie mit einer Lochkamera er- und bearbeitet. „Dieses Verfahren ist besonders spannend, weil man vorher nie weiß, was nachher auf den Bildern zu sehen sein wird“, sagt sie.

Ein faltiges Herz (aus einer Kartoffel) zieht dabei ebenso die Blicke auf sich wie ein Engel, der mit Glücksklee wirft. Auf der Empore sind derweil Digitalfotos zu sehen, die Zeitungsbilder (wie das mit Barack Obama) mit Alltagsgegenständen kombinieren. So wird die Ausstellung zur Entdeckungsreise.