Gelsenkirchen.. Der Autor Hans Gebert schwelgt mit seinem Erstlingswerk „Zufälle“ in Erinnerungen an das Goldene Zeitalter von Gelsenkirchen.

Ein ermordeter Schuldirektor, ein Grünen-Politiker, der auf grausame Weise gequält wird, ein eingespieltes Ermittler-Duo mit Reviercharme und ganz viel Lokalkolorit: Das sind die Zutaten für Hans Geberts ersten Roman „Zufälle“. Das Buch ist „ein Krimi, der nicht nur in Gelsenkirchen spielt“, wie der Autor gleich auf dem Buchcover vermeldet. Nicht nur, aber eben doch ganz viel in Gelsenkirchen, möchte man nach der Lektüre hinzufügen.

Das alte Büdchen an der Ecke

Denn in „Zufälle“ kann man den Kriminalkommissar Jupp Kasper nicht nur bei seiner fiktiven Polizeiarbeit erleben, der Leser kann ihn auch bei seinen Fahrten durch Ückendorf begleiten und – ganz nebenbei – gemeinsam mit ihm in Erinnerungen schwelgen.

Etwa an die alte Zeche Alma – oder an die goldene Zeit der Ückendorfer Straße: „Drogerie, Schmuckladen, das Eiscafé ‘Rialto’, wo Jupp seine ersten Schmuseübungen mit Mädchen startete, der kleine ‘Greitemeier’, der Friseur, ein Haushaltswarenladen, die Änderungsschneiderei ‘Rother’, der kleine Büroartikelladen, der Gemüseladen – alles weg“, sinniert der Protagonist.

„Nur das kleine Büdchen stand noch vor dem ehemaligen Bahnübergang. . .“, schreibt Hans Gebert (67) dann weiter. „Dieses Büdchen gab es schon 1955, als ich in Ückendorf zur Schule ging. Deshalb musste ich es unbedingt in den Krimi mit einbauen“, erzählt der gebürtige Gelsenkirchener, der inzwischen in Wattenscheid lebt, seiner alten Heimat aber immer noch eng verbunden ist, im WAZ-Gespräch.

Aus Heimatliebe kam ihm auch die Idee, alte Erinnerungen in Buchform zu packen – und eine Krimihandlung drumherum zu erfinden. Dass in dem Erstlingswerk des pensionierten Studienrates ausgerechnet ein Schulleiter ermordet wird, ist „natürlich Zufall“, wie Hans Gebert augenzwinkernd erklärt. Sein Krimi „Zufälle“ ist im Bochumer Ruhrliteratur-Verlag erschienen, hat die ISBN 978-3-946420-10-1 und kostet 12,99 Euro.