Gelsenkirchen.

Zeichen setzen will die Energiegenossenschaft. Und dies nicht nur mit Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Stadt. Es geht auch um Informationen, Aufklären und Werben für den Einsatz der regenerativen Energien. Dies hat sich die erste Bürger-Energiegenossenschaft in der Solarstadt auf die Fahnen geschrieben.

Die Formalitäten sind erledigt. Die Genossenschaft ist als Nummer 241 im Register beim Amtsgericht Gelsenkirchen eingetragen. Drei Photovoltaikanlagen haben die „Genossen“ bereits dem Dach der Eduard Spranger-Berufsschule installiert und 153.000 Euro investiert. Während im vergangenen, eher durchwachsenen Solarjahr die Anlagen ihren kalkulierten Ertrag erreichten, liegen sie im ersten Halbjahr 2013 fünf Prozent über dem Soll.

Geld geht in den Bau von neuen Anlagen

Die Idee der Genossenschaft ist einfach. Jeder, der Mitglied werden möchte, zahlt 1000 Euro (Bis zu 50 Anteile pro Genosse sind möglich.) Das Geld wird in neue Projekte sprich Anlagen investiert. Da die Energie erzeugen und die verkauft werden kann, rentiert sich auch der eingezahlte Genossenschaftsanteil, wie Gaby Mayer-Ulrich sagt, die zusammen mit Tom Jost und Thomas Schöps gleichberechtigt den Vorstand bildet.

Zunächst ist Zahl der Genossen auf 20 begrenzt. Zur Zeit wird ein Aufsichtsrat zusammengestellt, damit die Begrenzung aufgehoben werden kann. Noch in diesem Jahr soll dies passieren. Gaby-Mayer-Ulrich: „45 Interessenten stehen bereits auf der Warteliste.“ Als neue Projektidee will die Bürger-Genossenschaft an Firmen herantreten. Die Genossenschaft würde die Kosten für den Bau einer Solaranlage übernehmen. „Die Unternehmen zahlen für den Strom, der“, wie Tom Jost sagt, „durchaus zu einem lukrativen Preis angeboten werden könnte.“

Noch viel Solarpotenzial

In Gelsenkirchen steckt noch jede Menge Solar-Potenzial. Lediglich 1,8 Prozent werden derzeit ausgeschöpft. Jost: „In ländlichen Regionen, wie z. B. Haltern am See, ist man da mit 14 Prozent deutlich weiter.“ Damit Solar-Potenziale weiter ausgeschöpft werden können, setzt die Genossenschaft auch auf Informationen: „Diese Aufgabe ist genauso wichtig wie das Betreiben von Anlagen“, sagt Thomas Schöps.