Gelsenkirchen-Horst. Wucherndes Grün hat den größten Teil der Horster Zuschaueranlage unnutzbar gemacht. CDU-Politiker sehen auf Mängel auch in den Nebenbereichen.
„Gesundheit durch Leibesübung“: Wer diesem Versprechen am Haupteingang zum Fürstenbergstadion in Horst Taten folgen lassen will, steht erst einmal vor dem verschlossenen Haupteingang. „Jedermann kann auf dieser Sportanlage Freizeitsport betreiben“, heißt es auf dem Schild weiter, doch der Weg dorthin führt durch einen schmalen Nebeneingang ganz am anderen Ende der Tribünenrückseite.
Dort weitet sich dann der Blick auf eine in weiten Teilen naturnahe Sportanlage: Die lianenartigen Ausleger der Brombeere, ausladende Ziersträucher, Wildkräuter und anderes Gewächs haben sich dort so ausgebreitet, dass der komplette Stehbereich des Stadions nicht mehr genutzt werden kann.
Kein vorzeigbares Entree
Stellvertretend für andere renovierungsbedürftige Sportanlagen in Gelsenkirchen haben sich CDU-Politiker das Fürstenbergstadion einmal ganz genau angesehen und dabei festgestellt: „Hier ist eine Generalüberholung mehr als nötig“, sagt Stadtverordneter Werner-Klaus Jansen und wundert sich: „Im Münsterland und im Sauerland sind Sportanlagen gut gepflegt und sauber.“
Und Franz-Josef Berghorn, Fraktionssprecher in der Bezirksvertretung West, ergänzt: „Hier kommen Gäste aus Oberhausen, Bochum, Recklinghausen und Münster. Und das Entree ist eine einzige Katastrophe.“ Wer die Laufbahn nutzen möchte, sollte sich auf seinen Orientierungssinn verlassen, denn auf der Aschebahn fehlen die Markierungen.
Die Stufenreihen verfüllen
Thomas Kinner, bei Gelsensport zuständig für Baumaßnahmen, verweist darauf, dass die Stadt den Betrieb der Sportanlage dem BV Horst-Süd übertragen habe. Die Grünpflege falle dort nicht in die Zuständigkeit der Gelsendienste, sondern sei Aufgabe der Gelsensport-eigenen Regiekolonne, die sich aber wegen beschränkter Kapazitäten nicht um die Stufenanlage kümmern könne. „Dort gibt es seit Jahren schon Probleme mit der Sauberkeit und der Standsicherheit“, erläutert Kinner. Da Zuschauer nur von der Tribüne aus die Spiele verfolgen würden, sei es einer Überlegung wert, ob die Stufenreihen, ähnlich wie in der Glückaufkampfbahn, verfüllt und zu einem grünen Wall umgebaut werden könnten. Kinner: „Doch das wäre dann eine Angelegenheit des Baureferates, über die die Politik zu entscheiden hat.“
Der Rundgang der CDU-Gruppe führt auch zum Nebenplatz, der sich ebenfalls nur noch in einem zweckdienlichen Zustand befindet. Randbereiche dienen nur noch als Lagerplätze für Sand und Asche, hinter den Zäunen sammelt sich Dreck, Müll und Unrat. Einigermaßen in Schuss sind die Tennisplätze der TG Horst, die Weitwurfanlage gleich nebenan ist als solche nicht mehr zu erkennen.
Anfrage für den Planungsausschuss
Bürgermeister Werner Wöll will den Besuch in Horst zum Anlass nehmen, um im Planungsausschuss eine entsprechende Anfrage nach dem Zustand der Sportanlagen in Gelsenkirchen zu stellen: „Es gibt über 30 Anlagen in der Stadt und nicht alle sind in einem so guten Zustand wie die Anlage der offenen Tür am Schloss Berge.“
Und Werner-Klaus Jansen fordert: „Bei den nächsten Haushaltplanberatungen müssen wir uns für einen Titel zur Pflege der Sportanlagen einsetzen.“