Gelsenkirchen. Die Jugendlichen des Gelsenkirchener Projektes „Jung und Engagiert“ haben viele Aktionen zu den Theman Nachhaltigkeit und soziale Gereichtigkeit ins Leben gerufen. Gemeinsam mit der Westfälischen Hochschule haben sie außerdem eine Homepage erstellt, wo Jugendliche nach Engagements suchen können. Dafür gab es gleich zwei Auszeichnungen.

Wenn Jugendliche ihre Ideen für eine bessere Gesellschaft einbringen, werden sie oft belächelt. Dass die Motivation leidet, ist dann selbstverständlich. Doch dagegen möchte die Gruppe „Jung und Engagiert“ etwas ändern und vermittelt schon seit zwei Jahren Mitmachaktionen für Ehrenamtliche – von Jugendlichen für Jugendliche.

Und dass diese simple Idee mehr als nur ein Hirngespinst ist, haben mittlerweile auch Erwachsene gemerkt. Gleich zwei – undotierte – Auszeichnungen darf die Gruppe bald entgegennehmen: „Ideen für die Bildungsrepublik“ und den UN-Dekadenpreis „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. „Als wir uns für die beiden Auszeichnungen beworben haben, hat keiner von uns damit gerechnet, dass wir gewinnen werden“, verrät die 17-jährige Eva Engemann. „Jetzt gleich zwei Preise zu bekommen ist natürlich der Wahnsinn.“

Schwerpunktthema Nachhaltigkeit

Gerade im Wettbewerb „Ideen für die Bildungsrepublik“ hat sich die Gruppe unter 1000 Bewerbern auf Platz 52 durchgeschlagen. In Zusammenarbeit mit der Westfälischen Hochschule haben die Jugendlichen ein Homepage-Konzept erarbeitet, dass wie eine Art Vermittlungsbörse funktioniert. „Hier finden Jugendliche, die sich engagieren wollen, freie Stellen. Egal ob lang- oder kurzfristig, im In- und Ausland“, erklärt Sarah Zabinski. Die Teilnahme an einem Projekt verpflichtet nicht gleich auf langfristige Mitarbeit. Wer will darf, muss aber nicht regelmäßig teilnehmen. Auch Vereine und Verbände können sich melden, wenn sie Hilfe benötigen. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt dabei im Bereich der Nachhaltigkeit. Ein Beispiel: Der „Kauf-nix-Tag 2012“.

Durch das G8-Abitur und den Nachmittagsunterricht wird die Arbeit der Schüler erschwert, denn die gemeinsame Terminplanung wird oft zur organisatorischen Herausforderung. „Aber man muss sagen, dass die Schulen unsere Arbeit mittlerweile anerkennen und uns auch mal vom Unterricht befreien“, erklärt Sarah. Für die Zukunft sind weitere Projekte, auch in Zusammenarbeit mit der VHS, geplant. „Ich bin stolz darauf, dass wir so engagierte Jugendliche haben“, sagt Michael Salisch, Leiter des Referates Außerschulische Bildung und VHS-Leiter. Ein Zeichen, dass jugendliche Ideen auch bei Erwachsenen ankommen.