Erle-Middelich. Wo Anrainer derzeit Brachland gärtnerisch nutzen, sollen 34 Eigenheime entstehen: zwischen Haunerfeld-, Heinrichstraße und Görtzhof.
Anwohner der Haunerfeldstraße, der Heinrichstraße und des Görtzhofes in Middelich werden in absehbarer Zeit neue Nachbarn bekommen. Der von diesen Straßen gebildete Innenblock soll mit Doppel- und Reihenhäusern bebaut werden. Um das dafür notwendige Baurecht zu ermöglichen, hat die Bezirksvertretung Ost der Aufstellung des Bebauungsplanes mit der Nummer 433 zugestimmt.
Die Vivawest Wohnen GmbH als Eigentümerin der Grundstücksflächen will dort etwa 34 Einfamilienhäuser in Form von Doppel- und Reihenhäusern und gegebenenfalls auch zwei Mehrfamilienhäuser errichten. Sie werden zur Heinrichstraße ausgerichtet, wo auch die verkehrsberuhigte Erschließung des Wohnquartiers vorgesehen ist.
Brachfläche wird von Anrainern gärtnerisch genutzt
Die Stadt geht zwar von einer „einheitlichen Entwicklung und Realisierung“ dieses Projektes durch den Grundstückseigentümer aus, gleichwohl ahnt die Politik, dass das Bebauungsplanverfahren mit den kritischen Blicken der unmittelbaren Nachbarn begleitet werden könnte. Denn in der Vergangenheit wurde die Innenfläche von den Anrainern gärtnerisch genutzt. Zudem wurden die Brachflächen mit Gartenhäusern und Spielgeräten bestückt.
Thorsten Dercar, Sprecher der CDU-Fraktion, drückte seine Hoffnung aus, dass dort bezahlbarer Wohnraum entstehen könnte – nicht in Gladbeck, Bottrop oder im südlichen Münsterland, sondern mitten in Erle. Einerseits. Andererseits wies er darauf hin, dass die bisherige intensive Gartennutzung in dieser Form nicht mehr fortgeführt werden könnte: „Unser Ziel muss sein, dort ein einheitliches und friedvolles Wohngebiet zu errichten.“ Und Wolfgang Meyer (Linke) ergänzte: „Wegen der Nachverdichtung wird es erhebliche Unruhe geben.“ Deshalb forderte er, dass die betroffenen Bürgerinnen und Bürger noch vor dem Bebauungsplanverfahren über das Vorhaben informiert werden müssten.
Abwanderungstrend von Bauwilligen entgegenwirken
Die Stadt verwies darauf, dass die von Meyer vorgeschlagene Reihenfolge vom Baugesetz nicht vorgesehen sei. Gleichwohl werde es eine Bürgerbeteiligung innerhalb des Verfahrens geben. Doch dazu müsse der Bebauungsplan erst einmal aufgestellt werden.
Hauptmerkmal des Gelsenkirchener Wohnungsbestandes sei ein geringer Anteil an selbstgenutzten Ein- und Zweifamilienhäusern. Mit dem Erler Bauprojekt soll jungen Familien ermöglicht werden, in Gelsenkirchen ihren Wohnsitz zu behalten oder auch neu zu wählen. So könne man dem Abwanderungstrend von Bauwilligen entgegenwirken.