Gelsenkirchen.. Vor allem in Gelsenkirchener Grund- und Hauptschulen lernen Hunderte von Kindern in Internationalen Förderklassen. Diese Kinder sprechen kein oder zu wenig Deutsch, um deutschem Unterricht folgen zu können. Noch gibt es hier freie Plätze, dank guter Planung und derzeit stabiler Zuwandererzahlen.

Noch gibt es ein wenig Luft. Sollte die Zahl von Zuwanderern jedoch wieder stärker ansteigen, haben die Gelsenkirchener Schulen ein echtes Platzproblem. 44 Internationale Förderklassen (IFÖ) gibt es an den Grund- und weiterführenden Schulen vor Ort derzeit, vier davon sind quasi ein Sicherheitspolster, sie haben noch keine Schüler. In den 14 IFÖ-Klassen an Grundschulen lernen derzeit 315 Kinder, an den acht weiterführenden Schulen mit 23 IFÖ-Klassen 396 Kinder in der Sekundarstufe I.

Absolute Schwerpunkte sind die Hauptschulen Am Dahlbusch (126), wo es auch drei Alphabetisierungsklassen gibt, und an der Grillostraße (104). An Berufskollegs lernen derzeit 49 Jugendliche in IFÖ-Klassen.

Der aus Rumänien stammende Samuel ist konzentriert bei der Arbeit. Viele Kinder in den Internationalen Förderklassen sehr wissbegierig,
Der aus Rumänien stammende Samuel ist konzentriert bei der Arbeit. Viele Kinder in den Internationalen Förderklassen sehr wissbegierig, © WAZ | WAZ

Dass es derzeit mehr Klassen als nötig gibt, hängt damit zusammen, dass der rasante Anstieg der Zuwandererzahlen vom Jahresbeginn nicht angehalten hat, sich die Zahlen vielmehr stabilisiert haben. Die Verwaltung habe ihre Hausaufgaben sehr gut gemacht, bescheinigten denn auch die Politiker fast aller Fraktionen im Bildungsausschuss am Donnerstag dem Referatsleiter Alfons Wissmann.

Nach einem Jahr wechseln bisher viele in die Regelschule

Für den Fall, dass die Zahl der Schüler, die Unterricht in Internationalen Förderklassen brauchen, stark weiter steigt, gibt es zwar Vorschläge der Verwaltung, jedoch keinen zufriedenstellenden Plan B. Mehr IFÖ-Klassen im Norden der Stadt bedeuteten weite, teure Fahrwege für die Kinder, die meist im Süden leben. Die Nutzung leerstehender Schulen komme gar nicht in Frage, protestierte Grünen-Sprecher David Fischer, da dies Integration behindere.

Gleiches gilt für Nachmittagsunterricht, Container aber wären zu teuer. Bisher wechselten IFÖ-Kinder im Schnitt nach einem Jahr in Regelklassen. Ob das so bleibt, weiß noch niemand. Die Regelschule bleibe jedenfalls für alle das Ziel, so Bildungsdezernent Dr. Manfred Beck.