Gelsenkirchen. In Gelsenkirchen ist eine Straßenbahn entgleist. Dabei erlitten mehrere Personen Verletzungen. Die Bahn ist nur knapp einer Kollision mit einer anderen Tram entgangen. Das Gebiet wurde weiträumig abgesperrt. Die Ursache ist bislang noch völlig unklar. Der Straßenbahnverkehr wurde ausgesetzt.

Am Freitagvormittag gegen 10 Uhr stockte in Gelsenkirchen unterirdisch plötzlich der Verkehr. Laut Polizei war eine U-Bahn in Fahrtrichtung Buer aus den Gleisen gesprungen, dabei wurde Staub aufgewirbelt, was wiederum die Feuerwehr auf den Plan rief. Denn bei der Feuerwehr Gelsenkirchen ging die Meldung ein, dass im U-Bahn-Tunnel zwischen den Haltestellen Hauptbahnhof und Heinrich-König-Platz Rauch aufsteigt.

„Das scheint aber nur Staub gewesen zu sein“, erklärte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Oberhalb des Straßenbahntunnels auf dem Heinrich-König-Platz, der gerade neu gestaltet wird und daher eine Riesenbaustelle ist, bildete sich eine Menschentraube mit Schaulustigen. Lautes Sirenengeheul und Blaulicht ließen Schlimmes erahnen. Zunächst gab die Polizei Entwarnung. Tenor: „Das ist nicht so wild, wie es von Außen aussieht.“ Am Nachmittag hieß in einer Mitteilung der Polizei jedoch: "Wie durch ein Wunder kam die entgleiste Bahn etwa 50 cm vor einer, auf dem entgegenkommenden Gleisen stehenden Bahn zum Stillstand."

Straßenbahnverkehr am Hbf Gelsenkirchen ausgesetzt

Verwirrung gab es auch über die Anzahl der verletzten Personen. Von sieben Personen, die sich nach dem Unfall bei der Bogestra gemeldet hätten, sprach Sandra Bruns, Sprecherin des Verkehrsunternehmens. Drei Personen hätten im Krankenhaus behandelt werden müssen. "Darunter war auch der Fahrer der Bahn, der einen Schock erlitten hat, mittlerweile aber wieder nach Hause konnte", so Bruns weiter. Die Polizei hingegen meldete erst vier Verletzte, darunter zwei schwer und zwei leichte. In einer späteren Mitteilung hieß es dann, dass sich fünf Personen Verletzungen zugezogen hätten, von denen drei im Krankenhaus behandelt wurden.

Ersten Aussagen zufolge soll die Bahn in einer Kurvenlage aus den Schienen gesprungen sein. "Die Mitte des Fahrzeugs ist entgleist und steht etwa 50 cm neben den Schienen", so Bruns. Während des Unfalls seien zwölf Personen in der Bahn gewesen. Der Fahrer habe die Gäste über das Schotterbett zur nächsten Haltestelle geführt.

Die Bergungsarbeiten würden noch einige Stunden dauern, "weil die Bogestra die Fehlerquelle finden muss", so Bruns. Experten der Dekra untersuchen den Unfallort im Tunnel. Die Ergebnisse der Untersuchung will die Bogestra am Montag bekannt geben.

Heinrich-König-Platz abgesperrt

Das Gebiet rund um den Heinrich-König-Platz wurde zunächst weiträumig abgesperrt, der Schienenverkehr ausgesetzt. Die Linie 301 endet an der Haltestelle Consolidation, die 302 aus Richtung Bochum endet am Ückendorfer Platz, von Buer kommend an der Haltestelle Kennedy Platz.. Die Linie 107 endet an der Haltestelle Musiktheater. Auf den betroffenen Streckenabschnitten verkehren Ersatzbusse. (sat/boom)