Gelsenkirchen.. Modern Jazz in eindrucksvollem Ambiente im Nordsternturm, just unter dem Herkules: Das erste Konzert der Reihe „FineArtJazz“ fand gleich zahlreiche Zuschauer bei der Premiere. Das Duo „Sub.vision“ überzeugte vom Format mit eine sehr ungewöhnlichen musikalischen Dialog.
Was für ein spektakulärer Konzertsaal, zudem der vermutlich höchste des Ruhrgebiets! Gleich unterm mächtigen Hinterteil von Herkules startete hoch oben auf dem Nordsternturm in rund 80 Metern Höhe die neue Reihe „FineArtJazz“ mit einem furiosen Konzert.
Passend zur gewaltigen Industriekulisse der Maschinenhalle setzte das Duo „Sub.vision“ mit groovenden elektronischen Klängen den Turm samt Kunst-Koloss Herkules unter Volldampf. Die Veranstalter „PublicJazz“ und Jazzportal Nordrhein-Westfalen bewiesen gemeinsam mit dem Hausherrn Vivawest ein wahrlich glückliches Händchen bei der Wahl der außergewöhnlichen Konzertstätte.
Dialog mit dem Keyboard
Auch wenn die Veranstaltung wegen widriger Witterungsverhältnisse nicht auf der Aussichtsplattform stattfinden konnte, bot der Maschinenraum ein kraftvolles, inspirierendes, zudem kunstvoll ausgeleuchtetes Ambiente.
Das Dortmunder Duo „Sub.vision“ eröffnete die neue Jazz-Reihe mit dem Programm „About Aphrodite“. Die Saxophonistin und Flötistin Gilda Razani zelebrierte die Möglichkeiten des ältesten elektronischen Instrumentes, des Theremins, brillant. Ganz ohne Berührung, sondern durch tanzende Handbewegungen im Raum erzeugt die Musikerin dank Klangwellen einen hypnotisierenden, sphärischen Sound.
Das Duo „Lottchen“ mit den „Travelling Birds“
Der tritt in den Dialog mit der treibenden Musik des Keyboarders und Pianisten Hans Wanning, mal poetisch, mal experimentell, mal romantisch. Da zieht sich sogar sogar der Ohrwurm-Soundtrack des Filmhits „Spiel mir das Lied vom Tod“ durch den Industrieraum.
Erst nach zwei Zugaben war Schicht am Schacht. Über 50 Premierengäste fanden den Weg in den Nordsternturm. Wegen der großen Resonanz wird die Bestuhlung bei den nächsten beiden Konzerten noch einmal aufgestockt.
Die finden am Freitag, 4. Oktober (19 Uhr) mit dem Duo „Lottchen“ (Gesang, Vibraphon, Marimba) und dem Programm „Travelling Birds“ und am Samstag, 12. Oktober (19 Uhr) mit dem Duo Martina Gassmann (Gesang) und Frank Wingold (Gitarre) statt. Auch für diese beiden Ereignisse an ungewöhnlichem Ort versprechen die Initiatoren Susanne Pohlen und Bernd Zimmermann Jazz in seinen ungewöhnlichsten Klangfarben. Karten zu 15 Euro (inkl. Besuch der Videokunstausstellung und Panoramaterrasse) gibt’s im Internet unter www.publicjazz.de/nordsternturm.html