Gelsenkirchen-Buer. Papst Franziskus hat Propst Wilhelm Zimmermann in das Amt des Essener Weihbischofs berufen. Zimmermann tritt in Essen die Nachfolge des 76-jährigen Franz Vorrath an. Wer in Buer auf Zimmermann folgen wird, ist noch unklar, klar ist aber: Zimmermann bleibt in Gelsenkirchen, “bis mein Nachfolger gefunden ist“.

Um Punkt 12 Uhr gestern Mittag verkündeten die Glocken von St. Urbanus das für Buer Einmalige: In dieser Minute wird Propst Wilhelm Zimmermann von Papst Franziskus zum neuen Weihbischof von Essen ernannt. Aber nicht nur das: Zimmermann wird vom Papst zudem zum Titularbischof des untergegangenen Bistums Benda in Albanien bestimmt. 20 Minuten verstummen die Glocken nicht mehr.

Das Geläut in Buer dringt allerdings nicht an Zimmermanns Ohren. Zu dem Zeitpunkt sitzt er im Essener Domkapitel und nimmt die Gratulationen von Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck und den weiteren 14 Mitgliedern entgegen. Overbeck wünscht dem Bueraner Propst die „Freude, das Evangelium zu verkünden und zu leben“.

Freude auf die neue Aufgabe

Dass man im Leben immer wieder neue Wege gehen und sich entscheiden muss, darauf weist der neu ernannte Weihbischof hin. „Das macht froh, aber ich blicke auch mit Wehmut nach Buer zurück“, so Zimmermann. Vor 12 Jahren kam der heute 65-Jährige nach Buer, in der Gemeinde gilt er als volksnah, ist beliebt. „Doch ich freue mich auf die neue Aufgabe“, sagt er in Essen.

Diese neue Aufgabe wurde Zimmermann übrigens ähnlich angetragen wie seinem obersten Dienstherrn in Rom die seinige. Ausgerechnet an einem Rosenmontag, so weiß Bistumssprecher Ulrich Lota zu berichten, wurden beiden Geistlichen ihre neuen Ämter angedient. 2013 dem früheren argentinischen Kardinal Bergoglio das Amt des Papstes; 2014 dem Propst von St. Urbanus das Amt des Weihbischofs. Die weitere Geschichte ist bekannt. Beide haben Ja gesagt.

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Zimmermann tritt in Essen die Nachfolge des 76-jährigen Franz Vorrath an. Wer in Buer auf Zimmermann folgen wird, ist noch unklar. Klar ist aber: Zimmermann bleibt, „bis ein Nachfolger gefunden ist.“ Am 29. Juni soll er die Bischofsweihe erhalten.

Auf der Homepage des Bistums gratulieren gestern viele Gläubige dem „lieben Willi“ spontan. Die Beliebtheit des „Spätberufenen“, der ja zunächst zehn Berufsjahre als kaufmännischer Angestellter arbeitete, bevor er seine Priesterweihe erhielt, zeigt sich in zahlreichen Zuschriften.

Nachfolger hat es schwer

„Wir sind stolz, dass ein Gelsenkirchener dieses hohe Amt ausüben wird. Andererseits verliert St. Urbanus ihren hervorragenden Leiter und die Stadt einen profilierten Stadtdechanten“, erklären der CDU-Kreisvorsitzende Oliver Wittke und der Fraktionschef Werner Wöll.

Der Nachfolger des „lieben Willi“ wird es nicht leicht haben.