Gelsenkirchen.
Seit der Gesundheitspark Nienhausen in den Siebziger Jahren in die Feldmark gepflanzt wurde, ist der Park grüne Anlaufstelle für Menschen aus Essen und Gelsenkirchen. Um die Anlage samt Sauna, Wellness, Freibad und Gastronomie attraktiv für Besucher zu halten, investieren die Betreiber-Städte hohe Summen, bauen und buddeln immer wieder um. Was hat sich verändert, was ist geplant? Geschäftsführer Dr. Manfred Beck und Revierpark-Leiter Franz Dümenil luden nun den WAZ-Leserbeirat zum Rundgang ein.
Männer in der Damen-Sauna
Überfüllte Duschen oder Männer in der Damen-Sauna – wie berichtet hatte es in den vergangenen Monaten Kritik am Service der Wohlfühl-Einrichtung gegeben. Manfred Beck und Franz Dümenil wollen den Lesern selbst die Gelegenheit geben, sich ein Bild zu machen. Und so startet unser Rundgang im hinteren Teil der 30 Hektar großen Anlage: dem Café in der Kinderburg.
Dort haben Michael Lorenz und sein Ziegenmichel-Team bereits die angegilbten Räume mit frischer Farbe bestrichen. Die Gebäude drohten zu zerfallen – daher arbeitet der einstige Eigenbetrieb, die Beteiligungsgesellschaft Revierpark Nienhausen, nun mehr mit Partnern wie dem Ziegenmichel zusammen. „Wir versuchen Wirtschaftlichkeit durch Kooperationspartner herzustellen“, sagt Manfred Beck. Und der Ziegenmichel hat Großes vor: In dem Café soll schon bald eine eigene Kaffeerösterei mit fair gehandelten Bohnen die Genießer locken. Eine Pädagogin wird zudem einen Garten mit Wildkräutern im Park pflanzen, die sich als Aufgüsse in der Sauna wiederfinden.
Spielanlage und Erlebnispädagogik
„Wir wollen Kinder wieder an Sauerampfer heranführen“, sagt Michael Lorenz. Und erklärt den Besuchern: „Hier oben werden wir Spielanlage und Erlebnispädagogik zentralisieren.“ Auch die Mini-Eisenbahn geht wieder auf die Schiene. „Dafür suchen wir noch einen ehrenamtlichen Lokomotivführer.“ Leserbeirätin Dorothea Schäfers findet das Konzept gut. „Schön wäre es, wenn es neben der Kinderbetreuung auch eine Betreuung für Demenzkranke geben würde“, regt sie an.
Weiter geht es für die Gruppe durch den Park, vorbei an Basketballfeld und Mini-Golf-Anlage bis hin zum Fitnessstudio. Im angeschlossenen Herzzentrum klettern die WAZ-Leserbeiräte auf die Kardio-Räder und strampeln eine Runde, im Wellness-Bereich relaxen Besucher im Stimmungslicht auf Massageliegen. Auch dort soll das Konzept von Wirtschaftlichkeit durch Partnerschaften greifen: Die sechs Behandlungsräume vermietet der Gesundheitspark an Freiberufler, die Massagen oder Fußpflege anbieten. Ist die Wirtschaftlichkeit bei einem Eintritt zwischen 11 und 15 Euro möglich? „Nur das Freibad muss bezuschusst werden, der Rest soll sich selbst tragen“, sagt Beck. Am Ende sind die Beiräte beeindruckt. Günter Iwannek findet: „Auf diese Weise habe ich den Gesundheitspark noch nicht gesehen – sehr informativ.“