Gelsenkirchen.. Wirtschaftlich bewegt sich der Gesundheitspark Nienhausen in Gelsenkirchen zum ersten Mal in sicheren Bahnen. Dabei gibt Geschäftsführer Dr. Manfred Beck auch Probleme zu: Etwa bei der personellen Besetzung im Wellnessbereich. Der Konflikt zwischen Badegästen und Wasser-Turnern bleibt ungelöst.
Die Botschaft lautet: Probleme hat es gegeben (WAZ berichtete) im Gesundheitspark Nienhausen, und gibt es noch. Dennoch sehen Geschäftsführer Dr. Manfred Beck, Parkleiter Franz Dümenil und der eigens zum Gespräch angereiste Bernd Schmidt-Knop (Betriebsleiter Grün und Gruga Essen) die Wellness-Oase in der Feldmark gut aufgestellt – zumindest finanziell. „Rechnungsabschluss ist zwar erst im Frühjahr 2013“, sagte Manfred Beck, „aber so wie es aussieht, bewegen wir uns wirtschaftlich zum ersten Mal in sichereren Bahnen. Wir erwarten eine schwarze Null.“
Grund: Auslagerung
Ein entscheidender Faktor dafür sei die Umstrukturierung gewesen, zum einen die Verringerung von 82 auf 75 Mitarbeiter bei der Nienhausen GmbH von 2011 auf 2012, zum anderen die vorangetriebene Auslagerung. Partner, die sich als Selbstständige einmieten, füllen die Lücken eigener Angestellter – etwa der Essener Sportbund oder die Masseure.
Letzteren werde durch eine (Miet-)Abgabe pro Behandlung die Basis zum Unternehmertum gegeben. Fünf klassische Masseure etwa entrichten im Sieben-Tage-Betrieb insgesamt etwas mehr als 1000 Euro. Folge des Umbaus: „Im vergangenen Jahr boten wir 164 Menschen ein Arbeitsfeld, ein Jahr zuvor waren es nur 144“, sagt Franz Dümenil. Die Beschäftigtenstruktur sei aktuell ein Mix aus festem Fachpersonal, Geringverdienern sowie Arbeitnehmern mit Zeitverträgen und Saisonkräften.
Zu wenig Umsatz
Alle drei räumten jedoch ein, dass es im Wellnessbereich einen „personellen Überbesatz bei zu wenig Umsatz gegeben hat“. Und dass systembedingt – Stichwort: Vollzeit, Teilzeit – nicht zu jeder Zeit das Angebot aufrecht gehalten werden konnte. „Jetzt aber sind alle Zeiten abgedeckt“, warb Dümenil, zehn Kräfte, verteilt auf sechs Kabinen, böten ihre Dienste von 10 bis 20 Uhr an. Und: „Exotische Behandlungen wie Tempel- oder Hot Stone-Massage stellen kein Problem mehr dar.“
Verwundert zeigten sich Bernd Schmidt-Knop und Franz Dümenil ob der Kritik, dass Männer in der Frauensauna die Aufgüsse bereiten. „In Essen haben wir damit keine Schwierigkeiten“, sagt Schmidt-Knop. Ebenso wie in Nienhausen, werde es per Aushang kommuniziert. Und Dümenil fügt hinzu: „Ich habe das verfolgt. Mein Eindruck ist: Die Männer werden hier durchaus begrüßt. Wir versuchen das aber zu regeln.“
So gut wie unmöglich indes ist es, den schwelenden Konflikt zwischen Badegästen und Wasser-Turnern zu lösen: „Schwimmen während der Kurse ist unmöglich“, sagt Schmidt-Knop. Der Tagesplan ist aber so gestaffelt, „dass es über den ganzen Tag verteilt Schwimmzeiten gibt“.