Gelsenkirchen. Das Stück von Theater Gildenast entführt Groß und Klein in eine Jahrtausende alte Kultur.
Thorsten Brunow breitet seine Arme weit aus und lässt sie schwingen, ein spitzer Schrei folgt, er ist ein Adler. Dann wieder bewegen sich die Hände geschmeidig auf und ab – es sind die Wellen des Meeres. „T´´gunat, die indianische Legende vom Lachs“ beginnt am Samstag im „StadtBauRaum“ mit Tieren und Natur, eingebettet in Musik der amerikanischen Ureinwohner.
Das Theaterstück für Kinder ab 4 Jahren (auch für Erwachsene) ist die Neuinszenierung eines Werkes des Gründers von „Theater Gildenast“. „Mein Vater hat die Geschichte 2008 geschrieben und häufig selbst aufgeführt“, erklärt Alma Gildenast, die seit einem Jahr das Ensemble weiterführt. Rolf Gildenast ist 2012 verstorben. „Er hatte Freunde auf der ganzen Welt, er liebte das Multikulturelle. Es versteht sich von selbst, dass er die Themen seiner Stücke in allen Kulturen suchte“.
Mit der Natur im Einklang leben
T´´gunat entführt nach Nordamerika, in die Zeit vor dem „weißen Mann“. Es ist ein Lehrstück, das allerlei Wissenswertes vermittelt. Indianer und Pferde? Nein, die sind erst seit 400 Jahren in der Prärie. „Die Menschen dort gibt es aber schon so lange“, beschreibt Brunow die über 10.000 Jahre Geschichte. Erzählt von den verschiedenen Stämmen, von der Verehrung der Natur. „Lieber Fisch, verzeih, dass ich Dich töten muss, aber ich habe Hunger“. Protagonist der Erzählung ist Shin´qu´klah, ein liebenswürdiger Tollpatsch, der dafür büßen muss, dass seine Familie mehr Lachse fängt, als sie zum Leben braucht. Er muss ins Meer, wird zum Fisch.
Brunow begeistert vor allem die Kleinen mit seiner unglaublichen Bühnenpräsenz. Sie juchzen und lachen, wenn Shin´qu´klah beim Bogenschießen daneben zielt, beim Angeln sich der Haken in seinem Popo verfängt. Der Schauspieler holt die Zuschauer auch auf die Bühne. Die Mahnung, die Natur zu achten und mehr mit ihr im Einklang zu leben, kommt an.
Theater Gildenast geht in Schulen und Kindergärten. Kontakt: www.theatergildenast.de