Gelsenkirchen. Partyabend mit „De Boore“, Jürgen & Co. im Festzelt auf der Königswiese: 1700 Jecken sind im Weiberfastnacht außer Rand und Band.

„Hier steppt ja schon richtig der Bär“, ruft die Piratenbraut Daniela als sie sich ihren Weg durch die bunte Menge bahnt. Mit ihrem Seeräuber im Schlepptau schließt sie sich einer Polonaise an bis der richtige Tisch erreicht ist. Hier sitzt aber schon längst niemand mehr auf seinem Platz. Schlümpfe, Prinzessinnen und Polizisten schunkeln im Takt und singen lauthals „Rot sind die Rosen“. Dabei hat das eigentliche Programm im Festzelt auf der Königswiese noch gar nicht angefangen.

Rund 1700 Besucher feiern hier an Weiberfastnacht ausgelassen den „Rathaussturm“. „Es ist die größte Veranstaltung nach dem Rosenmontagszug“, sagt Gerd Schwenzfeier, Präsident des Festkomitees Gelsenkirchener Karneval. „Ein echtes Highlight der Session. Die Stimmung ist einfach bombastisch“

„Gelsenkirchen Helau“

Genauso sehen das auch die Närrinnen und Narren, die um punkt 19.11 Uhr die Prinzenpaare der Gesellschaften mit einem kräftigen „Gelsenkirchen Helau“ begrüßen.

Während Oberbürgermeister Frank Baranowski auf der Bühne berichtet, wie ihm Stadtprinzessin Martina II. und ihr Gefolge am Morgen den Stadtschlüssel abgenommen haben, macht sich die Piratenbraut auf den Weg zur Theke, um Proviant zu besorgen. Die kleinen Schnapsfläschchen, die auf dem Tisch liegen, sind schließlich schon längst geleert worden.

Gäste tanzen auf den Tischen

Mit zwei großen Flaschen in der Hand kommt sie zurück zu ihrem Platz, auf dem es sich eine Biene bequem gemacht hat. Ob man mit diesem gelb-schwarzen Kleid überhaupt sicher durch den Abend kommt, wird sie von den Tischnachbarn gefragt. „Klar! Ich habe ja gleich meinen ganzen Schwarm mitgebracht“, antwortet sie mit einem Lächeln. „Außerdem sitzen die meisten Fußballverrückten ja noch vor dem Fernseher und schauen Europa League.“

Die ersten Gäste tanzen schon auf den Tischen und singen kräftig mit Anette Schwenzfeier das Mottolied des Gelsenkirchener Karnevals „Mit Lachen und mit Heiterkeit durch die fünfte Jahreszeit“.

Männerballetts zieht Blicke auf sich

Als die Kölner Band „De Boore“ - bekannt durch ihre Hits „Rut sin de Ruse“ oder „Engel der Nacht“ - die Bühne betritt gibt es kein Halten mehr. Das „Trio Showtime Company“ sorgt im Anschluss ebenso für gute Laune wie „Big Brother“ - Jürgen. Beim Auftritt des Männerballetts „Energiebündel“ schauen die Damen ganz genau hin. Zum großen Finale heizen dann die Jungs von „Geier Sturzflug“ dem Publikum richtig ein.

Die hartgesottenen Narren feiern bis spät in die Nacht weiter. „Karneval ist ja schließlich bald wieder vorbei“, erklärt der Seeräuber. „Da kann man auch mal ein bisschen länger feiern.“