Essen. Elektro-Notdienst kann teuer werden. Essener Innungsbetriebe warnen und werben für eigene Hotline. Was kostet es bei ihnen? Ein Rechenbeispiel.
In den späten Abendstunden geht es oft los mit den Heimwerkern. „Die haben selber was gebastelt, und dann knallt‘s“, so erlebt es Frank Struck, Chef einer Fachfirma und Obermeister der Elektro-Innung in Essen. Dann ist die Hauptsicherung durchgebrannt, und Profis müssen helfen. Auch aus anderen Gründen kann ein plötzlicher Blackout eintreten, etwa, weil die Sicherung sehr alt ist und kaputt geht.
Wenn dies abends, nachts, an Wochenenden oder Feiertagen passiert, schlägt die Stunde des Notdienstes. Dann wird gegoogelt, in manchen Haushalten vielleicht auch noch in Gelben Seiten hektisch geblättert, wo nicht unbedingt die günstigsten Anbieter ganz oben erscheinen. Man kennt es auch von Schlüsseldiensten. Aus aktuellem Anlass warnt die Kreishandwerkerschaft Essen jetzt vor unseriösen Anbietern aus der Elektro-Branche. Immer wieder kämen Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern, die überteuerte Rechnungen für mangelhafte Leistungen gezahlt hätten, heißt es in einer Mitteilung. Zugleich wirbt die Elektro-Innung für ihren eigenen Notdienst.
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Essener Elektro-Innung wirbt für ihre Notdienst
An diesem Notdienst beteiligten sich im wöchentlichen Wechsel rund 20 Essener Firmen, erklärt Frank Struck. Die Hotline 0201 / 32008-88 sei grundsätzlich rund um die Uhr erreichbar. „Kurze Anfahrtszeiten und gedeckelte Kosten“, so das Versprechen auf der Website der Kreishandwerkerschaft.
Dort ist auch geregelt, wozu der Notdienst da ist: um eine „drohende Gefahr“ zu beseitigen, „die beispielsweise durch Störungen an der Elektroanlage oder Ausfallen einer elektrischen Heizung entstehen kann“. Also nicht für Reparaturen, die bis zum nächsten Tag warten können.
Warnung vor „schwarzen Schafen“, aber: „Ganz günstig sind wir auch nicht“
Jetzt kommt der Obermeister auf die „schwarzen Schafe“ zu sprechen, deren Servicemitarbeiter teilweise stundenlange Anfahrten hätten, beispielsweise bis aus Köln, die dann entsprechend berechnet würden. So kämen dann Rechnungen von weit über 500 Euro zustanden, dabei koste eine neue Sicherung nur fünf bis zehn Euro Material, ihr Austausch etwa zehn Minuten Arbeitszeit.
Die Notdienstbetriebe der Innung sagen gleich am Telefon, wie teuer es voraussichtlich wird. Struck rechnet vor: Die erste Stunde werde voll berechnet mit mindestens 80 Euro, eventuell plus Feiertagszuschlägen. Die Anfahrtspauschale liege bei 60 Euro, plus 20 Euro Kfz-Gebühr. Mit 200 bis 300 Euro müssten Kundinnen und Kunden rechnen. „Ganz günstig sind wir auch also nicht. Aber die schwarzen Schafe sind doppelt oder drei Mal so teuer.“ In vielen Fällen trage der Vermieter die Kosten, ergänzt der Elektro-Meister, manche Wohnungsunternehmen haben auch einen eigenen Notdienst.
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