Essen-Heidhausen. Bald eröffnen Daniel Schiffer und Julia Witte ihren Imbiss „Schiffers Frites“ in Essen-Heidhausen. Ein Neuanfang für das Paar. Was die Gäste erwartet.

Daniel Schiffer und Julia Witte öffnen die Tür: „Herzlich willkommen bei Schiffers Frites. Immer rein in die gute Stube.“ Am neuen Standort an der Heidhauser Straße 195 in Essen-Heidhausen wird noch fleißig gewerkelt, doch bald schon soll Eröffnung sein.

Zum Jahresende schlossen Schiffer und Witte die Türen ihres mitten in Werden gelegenen Restaurants ab. Endgültig. Als die letzte Schicht im „Schiffers im alten Löwen“ näher rückte, wurde es ein wenig wehmütig. Danach wurde leergeräumt und das Mobiliar verkauft.

Die beiden Betreiber aus Essen sind große Holland-Fans

Einen sauberen Abschluss zu finden, dass sei ihnen schon sehr wichtig gewesen, sagt Julia Witte und blickt sich um: „Kaum etwas hier erinnert an unseren alten Laden. Viele unserer Stammgäste glauben bis heute noch nicht, dass wir ernsthaft eine Pommesbude aufmachen. Aber es wird wirklich komplett anders als unser Restaurant.“

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Ihre „kulinarische Reise“ führt die beiden gut zweieinhalb Kilometer den Berg hinauf in den Stadtteil Heidhausen. Nun gilt alle Kraft dem neuen Projekt: „Schiffers Frites“. Eine Anspielung auf den Zungenbrecher, der Fischers Fritz Fische fangen lässt. Und zwar frische, wohlgemerkt. Und schon ist man beim Konzept der Werdener Gastronomen. Es werde Kibbeling geben, sagt Schiffer, mit Backteig überzogene und frittierte Fischhäppchen: „Die werden täglich von unserem Fischhändler aus Katwijk angeliefert. Frischer geht nicht.“

Die beiden sind große Holland-Fans. Zuletzt verbrachten sie viel Zeit in den Niederlanden, verbunden mit zahlreichen „Testessen“. Was Daniel Schiffer so kommentiert: „Wir waren auf der Suche nach den richtig guten Sachen.“

Auf den Tisch kommen Brat- und Currywurst sowie vegetarische Varianten

Qualität zähle, sagen sie. Brat- und Currywürste und auch das Hack für Frikadellen werden von der Werdener Fleischerei Bremen bezogen. Ehrensache, dass man hier lokal denke. Auch ganz lokalpatriotisch wird es „leckeres Pilsken“ geben, aber auch ausgewählte Weine. Dazu vegetarische Varianten wie CurryVurst, fleischlose Kroketten und Salate. Der holländische Touch findet sich auch in Frikandel oder Garnelen-Kroketten wieder, wie man sie aus Nordseeurlauben kennt.

Im Laden wurde kräftig renoviert. Das Interieur ist farblich anders gestaltet und auch die Möbel sind neu.
Im Laden wurde kräftig renoviert. Das Interieur ist farblich anders gestaltet und auch die Möbel sind neu. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Die Kartoffeln für die Pommes frites beziehen Schiffer und Witte von genau dem holländischen Anbieter, der schon ihren Vorgänger Jürgen Lippold belieferte. Dessen „Frittenschmiede“ war Kult in Heidhausen. Hier trafen sich Handwerker und Professoren, Studierende und Pensionäre, hierhin kamen Leute aus der Nachbarschaft, ganze Familien.

Gastronomen-Paar hat den Anspruch, etwas Eigenes zu schaffen

Daniel Schiffer und Julia Witte freuen sich auf all‘ die neuen Gesichter, ebenso gerne würden sie ihre Stammgäste aus dem Restaurant wiedersehen, so Witte: „Die Leute wissen es zu schätzen, wenn sie persönlich begrüßt werden, wenn sie erkannt werden, wenn man sie mit Namen anspricht. Da wurden aus Kunden irgendwann Freunde. Das bestätigt ja auch unsere Arbeit. Ich finde nämlich, dass leider heutzutage das Persönliche immer mehr verloren geht in der Gastronomie. Da hatten wir echt Glück mit unseren Gästen.“

„Die Leute wissen es zu schätzen, wenn sie persönlich begrüßt werden, wenn sie erkannt werden, wenn man sie mit Namen anspricht. Ich finde nämlich, dass leider heutzutage das Persönliche immer mehr verloren geht in der Gastronomie. Da hatten wir echt Glück mit unseren Gästen.“

Julia Witte,
Betreiberin von „Schiffers Frites“

Man hätte in Heidhausen einfach den Schlüssel umdrehen und so weitermachen können wie Vorgänger Jürgen Lippold, den beide sehr schätzten. Und doch sagt Julia Witte: „Das ist nicht unser Anspruch. Wir wollten auch in Zukunft wieder ‚unser Ding‘ machen und etwas Eigenes, etwas Neues schaffen.“

Die Küche wurde übernommen, ansonsten ist das Mobiliar neu

Also wurde im neuen Laden kräftig renoviert. Die Räume wurden farblich anders gestaltet, neue Leuchten angebracht. Und nun, findet Daniel Schiffer, spiegele das Interieur die gemeinsame Liebe zum Holländischen wider: Mit leichter Hand dekoriert, einladend und gemütlich. Julia Witte schmunzelt: „Das ist unser Stil. Die Holländer haben halt einen guten Geschmack.“

Die Küche der ehemaligen „Frittenschmiede“ wurde übernommen. Das gastronomische Konzept von „Schiffers Frites“ werde aber ein anderes sein, erklären die Betreiber.
Die Küche der ehemaligen „Frittenschmiede“ wurde übernommen. Das gastronomische Konzept von „Schiffers Frites“ werde aber ein anderes sein, erklären die Betreiber. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Die Küche wurde übernommen, ansonsten ist das Mobiliar neu. Und doch nimmt das Paar nicht nur Koch Nico mit den Berg hinauf, sondern auch ihren speziellen „Schiffers“-Vibe: ihre herzliche Art, freundliche Gastgeber zu sein. Julia Witte lächelt: „Es ist ein harter Vollzeitjob. Aber von der Gastronomie kommst du nicht so einfach weg.“ Daniel Schiffer grinst: „Es ist eben nicht nur irgendein Job, sondern es macht unheimlich Spaß.“

Ständig wechselnde Tagesgerichte im Angebot

Natürlich hakte es beim Umbau, natürlich kam es zu unvorhergesehenen Verzögerungen, nicht besorgniserregend, aber doch nervig. Auch fehlen noch das Geschirr und die speziellen Schiffers-Gläser. So wird die eigentlich für Mitte Februar angedachte Eröffnung von „Schiffers Frites“ um einige Tage verschoben werden müssen. Auch merkten die Gastronomen zwischendurch, dass sie dringend etwas Zeit für sich brauchten, so Witte: „In den letzten Wochen ging’s bei uns drunter und drüber. Es war dann doch mehr, als gedacht.“

Doch nun fühlen sie sich gestärkt und berichten, was die Kundschaft erwarten darf in den neuen Räumen. Julia Witte zählt auf: „Wir werden montags bis freitags in der Zeit von 11.30 bis 21 Uhr aufhaben und neben dem klassischen Imbissangebot ständig wechselnde Tagesgerichte anbieten. Wir denken da an Grünkohleintopf, Hühnerfrikassee, Königsberger Klopse.“ Daniel Schiffer ergänzt: „Und auch mal ein richtig geiles Schaschlik.“

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