Essen. Verhetzende Beleidigung: Der Staatsschutz ermittelt, nachdem verunglimpfende Post an die Moschee in Katernberg adressiert worden ist.

Ein kopierter Koran-Einband, auf den das Wort „Klopapier“ gedruckt wurde, und ein Umschlag, an den „Prophet Mohamed“ mit dem Absendervermerk „Charlie Hebdo“: Ein Hassbrief mit einer verunglimpfenden Botschaft ist in der Essener Moschee am Meybuschhof in Katernberg gelandet. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt und die Gemeinde ist in „großer Sorge“. Erst vor wenigen Tagen hatte es eine Bombendrohung gegen das islamische Gotteshaus in Altendorf gegeben. Ende Dezember wurde in Kray die Fassade einer Moschee mit hetzerischen Parolen beschmiert. Seitdem ermittelt der Staatsschutz.

So auch im jüngsten Fall, berichtete Polizeisprecher Hendrik Heyer. Es stehe der Vorwurf verhetzenden Beleidigung im Raum, nachdem der Brief am Freitag entdeckt und am Wochenende Anzeige erstattet worden sei.

Die Kommission Islam und Moscheen in Essen e.V. (KIM-E) ist „tief besorgt über den jüngsten Vorfall einer islamfeindlichen Hassbotschaft“. Die sei ein Angriff auf das friedliche Zusammenleben und die gesellschaftliche Vielfalt in der Stadt. Wir verurteilen diesen Vorfall aufs Schärfste und stehen solidarisch an der Seite unserer betroffenen Mitgliedsgemeinde“ machte Muhammet Balaban, Vorsitzender der Kommission Islam und Moscheen in Essen (KIM-E) deutlich.

Gleich mehrere Moscheen in Deutschland bedroht

Zumal es sich nicht um einen Einzelfall handele: „Immer wieder werden Muslime, islamische Gemeinden und muslimische Grabfelder in ganz Deutschland Ziel von Anfeindungen, Drohungen und Schmierereien“, so Balaban, der weiß: Parallel zur Hassbotschaft in Essen erhielten auch eine Düsseldorfer und eine Dortmunder Moschee ein ähnliches Schreiben.

Nur einen Tag zuvor wurden in Penzberg bei München islamfeindliche Flugblätter verteilt, die gezielt gegen die dortige islamische Gemeinde gerichtet waren. Zuletzt mussten Moscheen in Altendorf, Duisburg und Köln aufgrund von Bombendrohungen während des Freitagsgebets evakuiert werden.

  • Die Lokalredaktion Essen ist auch bei WhatsApp! Abonnieren Sie hier unseren kostenlosen Kanal: direkt zum Channel!

Die Essener Kommission fordert „ein entschiedenes Vorgehen gegen jede Form von Islamfeindlichkeit und rassistischer Hetze. Zudem appellieren wir an die Stadtgesellschaft, sich gemeinsam gegen Hass und Ausgrenzung zu stellen und für ein respektvolles Miteinander einzutreten.“

[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook, Instagram & WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig und Werden + Borbeck und West | Alle Artikel aus Essen]