Essen-Schönebeck. Mit Licht, Lasern und Musik wird am 24. und 25. Januar die 100-jährige Geschichte von St. Antonius Abbas inszeniert. Was das Event besonders macht.

Wenn die Kirche St. Antonius Abbas in Schönebeck in der Winternacht in bunten Farben erstrahlt, dann ist es Zeit für „Ecclesia Lumina“, für das Kirchenleuchten. Die 100-jährige Geschichte dieser Kirchengemeinde wird am 24. und 25. Januar mit klassischer, aber auch moderner Note an und in der Kirche arrangiert. Rund 1.600 Zuschauende werden dann ein kunstvolles Lichtspektakel erleben.

Martin Lenze hat „Ecclesia Lumina“ erfunden. Sein Credo lautet: „Man muss neue, einzigartige Elemente finden, um die Kirche wieder modern, aber stilvoll mit Leben zu füllen.“ 2019 hat er die Schöpfungsgeschichte inszeniert, 2020 drehte sich das Licht- und Musikevent um die Arche Noah.

St. Antonius Abbas in Essen: Lichtkompositionen zeigen 100-jährige Geschichte der Kirche

Nach Corona gab es die Ostergeschichte Jesus und 2024 ging es um Moses. Der Auszug aus Ägypten, die Teilung des Meeres, die Zehn Gebote und die Befreiung seines Volkes wurden mithilfe von Musik und Lichtkompositionen thematisiert. Und nun wird es die 100-Jahr-Story von St. Antonius Abbas sein, die den gespannten Zuschauern kunstvoll präsentiert wird.

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Ein Blick in die Geschichte der Gemeinde St. Antonius Abbas zeigt, dass 2024 und 2025 besondere Jubiläumsjahre sind. Am 3. November 1899 wurde der Name - St. Antonius Abbas - für die neue Kirche in Schönebeck festgelegt und am 5. November 1899 erfolgte dann die Einweihung der damaligen Notkirche, als Provisorium in dem Fachwerkbau einer alten Schule. Die ehemalige Pfarrei St. Antonius Abbas war nach St. Maria Rosenkranz (1868) und St. Josef (1884) die dritte Pfarrei im heutigen Stadtbezirk, die aus der Urpfarrei St. Dionysius hervorgegangen war.

Auch von außen wird die Kirche St. Antonius Abbas in Essen kunstvoll beleuchtet.
Auch von außen wird die Kirche St. Antonius Abbas in Essen kunstvoll beleuchtet. © Ecclesia Lumina

Die Notkirche war mit den Jahren baufällig geworden, es musste ein Neubau her. Als die Gemeinde am 6. November 1924 ihr 25-jähriges Bestehen feierte, erfolgte im Anschluss an ein feierliches Hochamt der erste Spatenstich, und am 5. Juli 1925 die Grundsteinlegung für den Bau der neuen und bis heute bestehenden Kirche.

Lichtevent in St. Antonius Abbas in Essen wird durch Förderverein unterstützt

Nach deren Konsekration im Jahr 1927 musste im gleichen Jahr die Notkirche wegen Baufälligkeit abgebrochen werden. „Diese Geschichte wird jetzt in Licht- und Lasereffekten, Musik, Gesang und Tanz in der Kirche dargestellt“, erklärt der Erfinder von „Ecclesia Lumina“, Martin Lenze.

Maßgeblich unterstützt wird Martin Lenze mit seinem Projekt durch den Förderverein St. Antonius Abbas Schönebeck e.V. und den Event-Arbeitskreis seiner Heimatgemeinde St. Antonius Abbas. „Ohne die vielen helfenden Hände wäre ein solches Event gar nicht denkbar. Für diese Unterstützung sind wir sehr dankbar“, sagt Andreas Schramm, Vorsitzender des Fördervereins.

Vorbericht Ecclesia Lumina
Martin Lenze ist der Kopf hinter dem Lichtevent „Ecclesia Lumina“ in Essen. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

„Wir sind sehr gespannt auf diesen besonderen Rückblick auf die letzten 100 Jahre. Die Idee und Herausforderung für die Jubiläumsshow war natürlich, passende Episoden der Gemeindegeschichte zu finden, welche speziell mit Musik, Licht und Laser kombiniert mit Choreografien in Szene gesetzt werden“, ergänzt Schramm.

Für die Lichtinstallationen werden stromsparende LEDs verwendet

Nachhaltigkeit spielt für das Team eine große Rolle, so wird während der gesamten Show stromsparende LED-Technik eingesetzt. Und auch der gemeinsame Austausch nach den Aufführungen ist dem Team wichtig. „Natürlich freuen wir uns, wenn Zuschauer nach der Veranstaltung zu uns ins Pfarrheim kommen, und über die Show und ihre Gedanken und Emotionen dazu mit uns ins Gespräch kommen“, sagt Schramm.

Für die Show wurden besondere Highlights geschaffen. Die Tanzgruppe „Tanzflair“ der Ballettschule Tanzraum in Oberhausen ist mit ihren Choreografien an Bord. „Das liegt mir besonders am Herzen: Unsere 100-jährige Kirchengeschichte mit moderner Musik und dazu synchronen Licht- und Lasereffekten zu präsentieren, Emotionen zu wecken und Gedanken zur Zukunft von St. Antonius Abbas anzustoßen. So wird die Show für jeden Zuschauer zum ganz eigenen Erlebnis“, sagt Martin Lenze. Das große Ziel des Lichtkünstlers: Ecclesia Lumina auch über die kleine Stadtteilkirche in Essen-Schönebeck hinaus zu etablieren.

Die Infos zur Veranstaltung und der Gemeinde im Überblick

Ecclesia Lumina:

Vier Aufführungen am Freitag und Samstag, 24. und 25. Januar 2025, jeweils um 17.30 Uhr, 18.30 Uhr, 19.30 Uhr und 20.30 Uhr. Einlass jeweils 15 Minuten vorher. Eintritt: Erwachsene 15 Euro, Ermäßigte (unter 18 Jahren) 8 Euro. Karten gibt es unter www.ecclesia-lumina.de sowie jeden Sonntag von 10:45 - 12:45 Uhr in der Bücherei der Gemeinde St. Antonius Abbas, Kiek ut 6.

Die Katholische Gemeinde in Schönebeck:

Am 1. März 1908 wurde die Gemeinde zur kanonischen Pfarrei erhoben. Die Grundsteinlegung der Kirche erfolgte am 5. Juli 1925, die Konsekration durch Weihbischof Joseph Hammels am 8. Mai 1927. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude durch Bombenangriffe am 4. März 1943 und am 23. Oktober 1944 zerstört. Der Wiederaufbau war 1957 abgeschlossen. Nach Plänen des Bistums Essen soll die Kirche profaniert werden. Seit dem 31. Dezember 2017 erhebt sich durch den Anschlag der sogenannten „zehn Gebote“ im Schaukasten der Kirche durch den hiesigen Pastor reger Widerstand gegen die bevorstehende Profanierung.

St. Antonius Abbas:

Antonius der Große (* angeblich 251; † 356) war ein christlicher ägyptischer Mönch, Asket, Anachoret und Einsiedler. Er wird auch Antonius der Einsiedler, Antonius Eremita, Antonius Abbas (St. Antonius Abt) oder Antonius von Koma genannt. Er wird oft als „Vater der Mönche“ bezeichnet und ist vermutlich der erste und bekannteste Wüstenvater.

Was ist eine Profanierung?

Eine Profanierung ist im Sinne des kanonischen Rechts der römisch-katholischen Kirche notwendig, wenn die kirchliche Nutzung eines Kirchengebäudes beendet wird, etwa wegen Abrisses oder Umnutzung. Sie ist somit das Gegenstück zur Kirchweihe.  

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