Essen. Die Kinderstiftung Essen will alle 311 Kindertagesstätten im Stadtgebiet mit Lese-Boxen ausstatten. Dafür werden Spender benötigt.

Mit einem ehrgeizigen Projekt will die Kinderstiftung Essen allen Kindergartenkindern im Stadtgebiet Lust aufs Lesenlernen machen. Sämtliche Kindertagesstätten im Stadtgebiet sollen „Leseboxen“ erhalten, in denen 16 hochwertige Vorlese-Bücher stecken; alle Bücher sind von der Mainzer „Stiftung Lesen“ empfohlen worden.

„Viele Buchbestände in den Kitas sind veraltet, und wir möchten die Kitas darin unterstützen, die Kinder zum Lesenlernen zu motivieren“, sagt Christoph Heymann, der Vorstandsvorsitzende der Kinderstiftung. „Vorlesen ist der Schlüssel zur Sprachentwicklung und zu einem liebevollen Umgang mit Büchern – besonders im Kindergartenalter.“

Mit 16 Bilderbüchern gefüllt, die zum Vorlesen bestens geeignet sind, ist die Lesebox, die alle Kitas erhalten sollen.
Mit 16 Bilderbüchern gefüllt, die zum Vorlesen bestens geeignet sind, ist die Lesebox, die alle Kitas erhalten sollen. © Kinderstiftung Essen | Kinderstiftung Essen

In einem ersten Schritt haben die über 50 Kindertagesstätten in städtischer Trägerschaft bereits im vergangenen Jahr die „Leseboxen“ erhalten. Die Kisten wurden persönlich an die Kitas ausgeliefert, und dies war erst der Anfang der Leseförder-Initiative: „Wir als Kinderstiftung haben uns zum Ziel gesetzt, dass alle Kitas in Essen, egal in welcher Trägerschaft, die Boxen erhalten.“ Im Stadtgebiet gibt es derzeit 311 Kindertagesstätten; der größte Träger mit rund 60 Einrichtungen ist der Kita-Zweckverband des Bistums Essen. Im Februar will sich die Kinderstiftung mit sämtlichen Kita-Trägern in Essen treffen, um zu klären, wann, wie und wo die Boxen verteilt werden können.

Kinderstiftung: „Es gibt sehr viel Engagement in den Kitas“

„Wir haben bei der Verteilung der Leseboxen an die städtischen Kitas festgestellt, dass mit unglaublicher Leidenschaft und mit sehr viel Engagement bereits daran gearbeitet wird, den Kindern Lust aufs Lesen zu machen“, hat Christoph Heymann festgestellt. Vielfach gebe es Initiativen und Projekte, häufig unterstützt von Eltern, doch trotzdem bleibe das Problem der mangelnden Lesefähigkeit von Grundschulkindern eins der drängendsten: „Wenn, wie Studien belegen, jedes vierte Kind am Ende der Grundschulzeit nicht richtig lesen kann, dann wissen wir, dass wir wenige Jahre später mit den Folgen zu kämpfen haben werden und diese jungen Menschen bereits früh Gefahr laufen, dauerhaft auf Transferleistungsbezug angewiesen zu sein“, sagt Christoph Heymann.

Um das Leseförder-Projekt wirklich umsetzen zu können, sind weitere Spender nötig. Eine Lesebox kostet 250 Euro, die von der Steuer abgesetzt werden können. Doch mit den Büchern allein ist es nicht getan: „Wir wissen, dass Erzieherinnen und Erzieher vielfach überlastet sind und in ihrem anstrengenden Berufsalltag viel zu wenig Zeit haben, um Kindern ausreichend vorlesen zu können“, betont Heymann. Entsprechend kooperiert die Kinderstiftung mit dem Essener Lesebündnis: Das Bündnis vermittelt Vorlesepatinnen und -paten; also Bürgerinnen und Bürger, die ehrenamtlich Kitas besuchen, um dort den Jungen und Mädchen vorzulesen.

Bis Frühjahr 2026 soll das Projekt verwirklicht werden

Die Kinderstiftung, die im Jahr 2026 übrigens 20 Jahre alt wird, hat sich zum Ziel gesetzt, ihre beispiellose Leseförder-Initiative bis März 2026 umgesetzt zu haben, sozusagen als eigenes Geburtstagsgeschenk.

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Wer eine Bücherbox finanzieren möchte, kann sich über die Bedingungen informieren auf der Internetseite www.kinderstiftungessen.de/mitwirken-und-foerdern. Wer sich als Vorlesepate engagieren will, erhält auf dieser Internet-Seite Informationen: www.essener-lesebuendnis.de

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