Essen. Der Bau der neuen Regattatribüne führt zu Einschränkungen. Und das könnte nur der Anfang sein. Wie Spaziergänger das Ufer dennoch erreichen.

Regenschauer, Sturmböen und Temperaturen unter zehn Grad, wie sie derzeit in Essen herrschen, dürften über folgende Nachricht hinwegtrösten: Die bei Spaziergängern beliebte Uferpromenade in Höhe der Regattatribüne am Baldeneysee wird ab Montag, 9. Dezember, gesperrt. Dies gab die Stadt jetzt bekannt. Weniger tröstlich ist: Der Uferweg kann auf unbestimmte Zeit nicht genutzt werden, also voraussichtlich auch, wenn die Temperaturen wieder steigen. Immerhin bleibt der See über einen Umweg erreichbar.

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Anlass für der Sperrung sind die Bauarbeiten an der neuen Regattatribüne. Für mehr als ein Jahr wird der stark frequentierte Uferbereich zu einer Großbaustelle. Der offizielle Startschuss war im vergangenen Juli mit dem Abriss der alten, mehr als 60 Jahre alten Tribüne gefallen. Von ihr ist fast nichts mehr zu sehen, Sitzbänke und Geländer worden demontiert, die Betonstufen von einem Bagger eingerissen und abgetragen.

Die neue Regattatribüne am Baldeneysee soll bis zu 1700 Zuschauern Platz bieten

Die Tribüne wäre nach Vorstellungen der Sport- und Bäderbetriebe nur der erste Bauabschnitt, der angrenzende Deckel über den Parkplatz könnte folgen.
Die Tribüne wäre nach Vorstellungen der Sport- und Bäderbetriebe nur der erste Bauabschnitt, der angrenzende Deckel über den Parkplatz könnte folgen. © GSF | Timon von Wiecken

Die alte Regattatribüne bestand aus einem aufgeschütteten und überbauten Erdwall. Der Neubau wird damit nicht mehr viel gemeinsam haben. Geplant ist ein funktionales Mehrzweckgebäude mit Platz für Boote und Büros im Inneren. Die Weiße Flotte wird dort einziehen, und auch öffentliche Toiletten soll es geben. Bis zu 1700 Zuschauer sollen auf der neuen Tribüne Platz finden. Mit einer Länge von 135 Metern fällt der Neubau zehn Meter kürzer aus als sein Vorgänger.

Rund zehn Millionen Euro soll das Ganze laut Kalkulation der Sport- und Bäderbetriebe kosten. Die Stadt rechnet mit der Fertigstellung im Frühjahr 2026. Bis dahin müssen Spaziergänger am See mit Einschränkungen rechnen. Wie lange die Uferpromenade gesperrt ist, bleibt abzuwarten. Die Stadt hatte angekündigt, den Weg, abhängig vom Verlauf der Bauarbeiten, auch immer wieder freizugeben.

So könnte der Blick über den überbauten Parkplatz und die Tribüne hinweg auf den Baldeneysee aussehen.
So könnte der Blick über den überbauten Parkplatz und die Tribüne hinweg auf den Baldeneysee aussehen. © GSF | Timon von Wiecken

Der Entwurf des überbauten Parkplatzes am Baldeneysee sorgte bereits für Aufsehen

Fest steht: Die Anmutung des Regattabereichs wird sich verändern. Sportverwaltung und Politik denken bereits weiter. Die Rede ist von einem neuen Tor zum Baldeneysee. Die neue Tribüne wäre nur ein Anfang. Der dahinter liegende Parkplatz könnte durch ein Parkdeck überbaut werden. Bis zu 300 Autos könnten unter einem Deckel verschwinden, in die Garage würden sie direkt von der Lerchenstraße über eine Rampe abbiegen, ohne den Fuß- und Radweg an der heutigen Zufahrt zum See queren zu müssen. Diese gefährliche Kreuzung würde verschwinden.

Ob alles so kommt, bleibt abzuwarten. Nicht zuletzt wegen der zu erwartenden Kosten, die von den Sport- und Bäderbetrieben vorsichtig auf 20 Millionen Euro geschätzt werden. Der Entwurf, den die Sportverwaltung anhand von Computeranimationen vorgelegt hatte, sorgte jedenfalls für Aufsehen, auch wenn nicht jeder begeistert war.

Auf dem Weg zum Seeufer könnte man sich auch darüber Gedanken machen. Der provisorische Fußweg führt nun an der Baustelle vorbei über den Parkplatz, der trotz der Bauarbeiten weiter genutzt werden kann. Die Stadt bittet darum, den Hinweisschildern zu folgen.

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