Essen. Stadtrat hat einem Grundstückskauf an der Ruhrtalstraße zugestimmt. Dort soll ein Feuerwehrstandort entstehen. Weitere Flächen in der Prüfung.
Werdener Anwohner haben Unterschriften gesammelt und eine Online-Petition gestartet gegen ein großes Bauvorhaben der Stadt Essen. Sie führten die bereits vorhandenen Belastungen durch die nahe S-Bahnlinie, die viel befahrene Straße vor ihrer Haustür, die Einflugschneise des Düsseldorfer Flughafens und nicht zuletzt die Sorge um den Artenreichtum in einem zumal überflutungsgefährdeten Landschaftsschutzgebiet ins Feld. Bislang ohne Erfolg.
Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am Mittwoch den Ankauf des Grundstücks an der Ruhrtalstraße 101 sowie eines direkt westlich angrenzenden Areals beschlossen. Auf der insgesamt rund 3725 Quadratmeter großen Fläche soll bekanntlich ein zusätzlicher Feuerwehrstandort entstehen. Darüber hinaus werden weitere Grundstücke im Umfeld für weitere Bedarfe der Feuerwehr geprüft, wie das an der Ruhrtalstraße 118, das seit Monaten im Fokus des Protestes steht.
Zeitvorgaben können nicht immer eingehalten werden
Eine neue Brand- oder Rettungswache Wache im Süden Essens ist aus Sicht der Behörde „dringend erforderlich“, um in Notfällen die Stadtteile Kettwig, Werden und Heidhausen innerhalb von maximal acht Minuten erreichen zu können. Diese Zeitvorgaben können aktuell nicht immer eingehalten werden, weder im Kettwiger Norden noch in Werden, gibt die Feuerwehr zu bedenken.
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Zu häufig müsse deshalb die Freiwillige die Lücken schließen, was zur Folge habe, dass die Einsatzzahlen der Ehrenamtlichen in Werden mit 338 und 259 Alarmierungen im Jahr viel zu hoch seien. Ihre Belastungsgrenze liege bei maximal hundert Einsätzen pro Jahr.
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Vor diesem Hintergrund möchten sich die Retter künftig an der Ruhrtalstraße mit einer „Grundschutzeinheit“ besser aufgestellt wissen. Dazu gehören ein Löschfahrzeug, eine Drehleiter und ein Einsatzleitwagen. Zehn Einsatzkräfte und ein Rettungswagen mit zwei Mann Besatzung sollen ebenfalls stationiert werden. Dazu gibt es noch „Sonderbedarfe“ wie ein geländegängiges Tanklöschfahrzeug für Waldbrände und Rettungsboote für Einsätze auf der nahen Ruhr. Intelligente Ampelschaltungen „auf Anfrage“ könnten zumindest Ausfahrten mit Martinshorneinsatz vermeiden, so der Plan.
Andere Flächen sind durchs Prüfungsraster gefallen
Bereits im September 2021 war die Verwaltung beauftragt worden, die im fortgeschriebenen Brandschutzbedarfsplan formulierten Bedarfe nach und nach umzusetzen. Mit dem Ergebnis: „Nach intensiver Abwägung ist es unumgänglich, für das südliche Stadtgebiet an einem geeigneten Standort im Raum Werden einen zusätzlichen Feuerwehrstandort zu errichten“, so die Stadt.
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Und vergleichsweise besonders geeignet dafür erscheinen den Verantwortlichen die Lagen an der Ruhrtalstraße, nachdem andere Flächen durchs Prüfungsraster gefallen waren: ein Acker am Schuirweg, dort sei auch Landschaftsschutzgebiet und die Anfahrt schwierig, eine Fläche am Kanonenberg, die nur durch schmale Anliegerstraßen erreichen sei, und ein Grundstück an der Ruhrtalstraße 52, das ebenfalls als nicht geeignet erschien, weil sich dort Kleingewerbe angesiedelt hat.
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