Essen. Am Mittwoch wird an der Wittekindstraße ein Blindgänger entschärft. Rund 3.000 Anwohner müssen aus ihren Wohnungen. Die Alfredstraße ist dicht.
- Über die Bombenentschärfung in Essen-Rüttenscheid am Mittwoch (20.11.) berichten wir in diesem Liveticker.
Wegen einer Bombenentschärfung im Stadtteil Rüttenscheid ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen in Essen, die Alfredstraße (B224), ab neun Uhr am Mittwochmorgen mehrere Stunden lang gesperrt. Knapp 3.000 Bürgerinnen und Bürger, die im Umkreis von 300 Metern rund um die Fundstelle an der Wittekindstraße leben, müssen bis neun Uhr ihre Wohnungen verlassen haben. Die Geschäfte und Cafés im betroffenen Bereich der Rüttenscheider Straße bleiben am Mittwoch Morgen geschlossen.
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Der südliche Abschnitt der Rüttenscheider Straße wird gesperrt
Es geht auf der Rüttenscheider Straße um den Abschnitt ab Kreuzung Martinstraße bis zur Florastraße – also der südliche Abschnittt. Der Fundort der britischen Fünf-Zentner-Bombe liegt an der Kreuzung Wittekindstraße, Nähe Girardethaus. Ungewöhnlich: Sie lag nicht tief im Erdreich, sondern direkt unterm Asphalt, ist jetzt bereits komplett an die Luft verfrachtet worden und ist mit bloßem Auge von der Absperrung an der Rüttenscheider Straße aus zu sehen. Die Wittekindstraße wird derzeit aufwändig zu einer Fahrradstraße umgebaut, deshalb war sie schon vor dem Bombenfund am Montag gesperrt.
„Eigentlich ein ziemlicher Nervenkitzel, dass ich schon oft über die Bombe drübergelaufen bin“, sagt Moritz Hoeren (22), der seit einem Jahr an der Wittekindstraße in Hausnummer 12 wohnt, dem Haus an der Bombe. Am Dienstag wollte er nachmittags noch einmal in die Wohnung zurück, um ein paar Sachen für die Nacht zu holen, die wollte er dann „bei meinen Eltern oder bei Freunden“ verbringen, ehe er darauf hofft, dass der Alltag ab Mittwochmittag wieder Einzug hält. Im Erdgeschoss des Hauses liegt die Kneipe „Früher oder später“; deren Pächter sagt: „Dienstag lass‘ ich den Laden dicht, da würd‘ ich ja alleine da sitzen.“ Für den Mittwoch hofft er, regulär wieder um 18 Uhr öffnen zu können.
Baustelle wird auch nachts bewacht, die Bombe liegt offen an der Oberfläche
Die gesamte Baustelle ist abgesperrt, und wegen der Bombe kommt man jetzt auch zu Fuß nicht mehr durch, an beiden Enden stehen Mitarbeiter der städtischen Sicherheitsfirma RGE, und es dürfen nur Anlieger durch, und zwar in Begleitung. „Die Baustelle wird rund um die Uhr bewacht“, sagt einer der Mitarbeiter. Nicht auszudenken, wenn ein Unbeteiligter aus Neugier an die Bombe herangehen würde, die offen auf dem Boden liegt.
Die umliegenden Geschäfte auf der Rüttenscheider Straße bleiben am Mittwochmorgen geschlossen, „ob wir überhaupt noch öffnen, müssen wir sehen“, sagt eine Mitarbeiterin der Bäckerei Döbbe, die direkt um die Ecke liegt. Gegenüber betreibt Goldschmied Martin Ellies sein Geschäft seit 25 Jahren vor Ort, „da entwickelt man eine gewisse Gelassenheit.“ Wenn man wie jetzt einen halben Tag nicht öffnen darf, „ist das kein Weltuntergang, die Kunden kommen dann ja zu einem anderen Zeitpunkt.“
Rund 150 Patienten im Umfeld müssen aufwändig transportiert werden
Einer der Gründe, warum bei diesem Bombenfund am Montag nicht sofort evakuiert wurde, ist: Rund 150 kranke Patienten im Umfeld müssen einzeln transportiert werden. Dabei geht es vor allem um Kinder, die im Girardethaus in einer Spezialklinik an Beatmungsgeräten hängen. Deren Transport wurde am Dienstag vorbereitet, deshalb war eine Evakuierung des betroffenen Gebietes nicht sofort möglich.
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Für Betroffene hat die Stadt ein Not-Quartier eingerichtet, das am Mittwoch ab 7.30 Uhr geöffnet ist: Der Saal „Deutschland“ im Congress Centrum in der Messe Essen. Das Not-Quartier werde ausgeschildert, kündigt die Stadt an. Außerdem gibt es ein Gefahren-Telefon: Betroffene können dort ihre Fragen loswerden, die Telefonnummer lautet 0201 – 88 33333.
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