Essen. Erst macht der OB persönlich den beliebten Feuerwerk-Verkauf am Westbahnhof kaputt, nun blockiert die Bürokratie den Ersatz-Standort.

Man mag von der Silvester-Böllerei halten, was man will, aber was die Stadt Essen seit einiger Zeit mit dem Unternehmer Thomas Schiemann veranstaltet, ist nicht in Ordnung.

Erst macht Oberbürgermeister Thomas Kufen höchstpersönlich den seit Jahren sehr gut angenommenen Feuerwerks-Verkauf am Westbahnhof kaputt mit der Begründung, er fühle sich „nicht wohl“ damit, dies in einem städtischen Gebäude weiter zu gestatten. Und nun torpediert man im Rathaus auch noch den glücklich gefundenen Ersatz-Standort, indem man den Genehmigungsprozess unnötig in die Länge zieht. Es fällt schwer, hier keinen Zusammenhang zu sehen.

Die Gefühlswelt des OB als Grundlage für Verbotsentscheidungen

Die Gefühlswelt des Oberbürgermeisters in allen Ehren, aber sie zur Grundlage von Verbotsentscheidungen zu machen, wirkte schon damals mehr als merkwürdig. Sicher, das Moralisieren von Sachfragen hat nicht nur in der Politik stark zugenommen. Viele fühlen sich berufen, ihre Mitbürger mit ihren persönlichen Befindlichkeiten und Haltungen zu behelligen, doch hielt sich Kufen in dieser Disziplin bisher eigentlich eher zurück. Denn festzuhalten ist: Hier verkauft nicht jemand heimlich Sturmgewehre, sondern schlicht und einfach Silvester-Feuerwerk, und das ist ja wohl noch immer legal.

Das mindeste wäre also gewesen, Schiemann und indirekt seinen vielen zufriedenen Kunden nun keine weiteren Hindernisse mehr in den Weg zu legen. Dass es anders kam, ist kein gutes Signal.

[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook, Instagram & WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig und Werden + Borbeck und West | Alle Artikel aus Essen]