Essen. Das neue Semesterprogramm der VHS Essen steht unter dem Motto Frieden und Gerechtigkeit. Der VHS-Direktor sagt, worum es dabei alles geht.

Die Volkshochschule (VHS) hat ihr neues Kursprogramm vorgestellt. In diesem Semester wird der Schwerpunkt ganzheitlich auf das Thema „Frieden“ gesetzt. Das komplette Motto lautet „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“.

Das gedruckte Programm, das ab sofort überall ausliegt, ziert sogar eine Friedenstaube auf der Titelseite. „Darüber haben wir lange diskutiert“, sagt der neue VHS-Direktor Stephan Rinke (49). Nach dem Motto: Kann man noch mit einem Symbol arbeiten, das seine wichtigste Zeit vor 40 Jahren hatte, Anfang der Achtziger? „Ja, man kann“, sagt Rinke entschlossen, „denn die Probleme von damals haben wir nicht gelöst. Nicht die großen und nicht die kleinen.“

Die Friedenstaube auf dem Titel des VHS-Programms

Während es Anfang der Achtziger um den „Kalten Krieg“, den Nato-Doppelbeschluss und die Angst vor einer atomaren Auseinandersetzung ging, geht es heute um mehr als reine militärische Auseinandersetzungen: „Wir als VHS können nicht die Konflikte der Welt lösen“, sagt Rinke. „Aber wir können dazu beitragen, Bürgerinnen und Bürger so gut aufzuklären, dass sie sich eine Meinung bilden können. Wir laden ausdrücklich zur Diskussion ein und motivieren alle dazu, ins Machen zu kommen.“

Beispiel: Eine Fotoausstellung in der VHS dokumentiert ab 27. September das Tun von Menschen, die sich aktiv für eine nachhaltige Gesellschaft einsetzen und somit zum Nachahmen einlädt. Und auch das ist, sozusagen, aktive Friedensarbeit: „Freundschaften stärken und pflegen – ein Wochenendkurs für Erwachsene“ heißt ein Angebot im November.

Viele prominente Gäste kommen für Vorträge

Philipp Peymann Engel, Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen, diskutiert am 14. November über „deutsche Lebenslügen“, und Historiker Jörg Himmelreich präsentiert sein Buch „Die deutsche Russland-Illusion“ am 28. November. WDR-Moderator Jürgen Wiebicke präsentiert Alltagsregeln für Demokratie-Retter: Die Gäste der Veranstaltung am 1. Dezember lernen, wie man sich in Zeiten von AfD-Wahlsiegen und zur Schau gestellten Verschwörungstheorien gegen jene verbal zur Wehr setzt, die unverhohlen demokratische Grundsätze in Frage stellen oder sogar ablehnen.

Stephan Rinke erinnert daran, dass Frieden und Gerechtigkeit zu den Zielen gehören, die von den Vereinten Nationen als Nachhaltigkeits-Ziele postuliert wurden und bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollen. Auch die dauerhafte Beseitigung von Armut zählt dazu. Die VHS Essen will durch Aufklärung und Ermunterung zur freien Willens- und Meinungsbildung dazu ihren Beitrag leisten. „Dass diese Ziele erreicht werden“, sagt Rinke, „ist essenziell für eine harmonische und friedliche Zukunft unserer kommenden Generationen.

80.000 Teilnehmende pro Jahr in der VHS Essen

Das neue Semesterprogramm der VHS umfasst 1.100 Kurse, Seminare, Workshops und Vorträge. Mehrheitlich geht es wie in jedem Semester um Sprachkurse; doch die VHS liefert auch beständig Antworten zu Fragen aus den Bereichen Politik und Gesellschaft, greift aktuelle Trends im Bereich der Wirtschaft auf, und was Verbraucher-Themen angeht. Sie widmet sich der Kunst und Kultur und liefert Hilfestellungen in Fragen zu Medizin und Gesundheit.

Einige der Angebote können als Bildungsurlaub beim Arbeitgeber geltend gemacht werden. Die VHS wird pro Jahr von etwa 80.000 Teilnehmenden besucht. Alle Kurse und Angebote sind online buchbar unter www.vhs-essen.de

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