Essen. Ende 2023 kündigten drei Klinik-Träger eine Kooperation an. Seither ist es still geworden um das Essener Modell. Springt etwa ein Partner ab?
Die Pläne waren weitreichend, ein Name schon gefunden: Im Dezember 2023 kündigten Contilia, Evangelische Kliniken Essen-Mitte (KEM) und die Alfried-Krupp-Krankenhäuser eine enge Zusammenarbeit an, das „Essener Modell“ war geboren.
Drei Essener Klinikbetreiber wollten eng zusammenarbeiten
Die drei freigemeinnützigen Klinik-Träger wollten Ressourcen bündeln, Doppelstrukturen abbauen und gemeinsam eine Grund- und Notfallversorgung ebenso wie planbare Behandlungen anbieten. Es gehe nicht um ein Sparprogramm, versprach der damalige Ärztliche Direktor der KEM, Andreas du Bois, sondern darum, „eine Struktur zu formen, die besser ist als alles, was wir derzeit bieten können“.
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Seither ist es still geworden um das ehrgeizige Vorhaben. „Die Arbeit am Essener Modell ist vorangeschritten, abschließende Erkenntnisse liegen jedoch bei vielen Aspekten noch nicht vor“, erklärt nun die Contilia. Daher hätten die drei Partner bei der Krankenhausplanung des Landes jetzt „ausschließlich trägerspezifische Anträge gestellt“. Dabei sollten die „Stärkung der Notfallversorgung sowie die Bildung von Zentren im Mittelpunkt stehen“.
Gespräche laufen, sichtbare Ergebnisse fehlen
Ähnlich wolkig äußert sich „Krupp“: „Wir haben im Zusammenhang mit der Reform aktiv Kooperationen gesucht und geschlossen. Netzwerke stärken Unternehmen“, heißt es. Und: „Die Gespräche zum Essener Modell laufen.“
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Fast distanziert klingen die KEM: Verstärkte Kooperationen seien immer „denkbar und wünschenswert“ und bestünden bereits. „So arbeiten wir auf unterschiedlichen Ebenen mit der Contilia, Krupp und der Universitätsmedizin zusammen. Und wir führen stetig weitere Gespräche mit verschiedenen Trägern.“
„Als leidenschaftlicher Krankenhausmanager mit dem Blick von außen habe ich mich schon gewundert, dass wir als größter Gesundheitsversorger nur am Rande auftauchen, wenn von einem Essener Modell die Rede ist. “
Ein Bekenntnis zu dem Dreier-Bund ist das nicht, zumal die KEM auch die Uniklinik erwähnen. Deren Kaufmännischer Direktor, Stefan Starke, hatte im Juni erklärt, er wundere sich, „dass wir als größter Gesundheitsversorger nur am Rande auftauchen, wenn von einem Essener Modell die Rede ist“. Jetzt versichert die Uniklinik, sie sei sie „unabhängig von der Krankenhausreform immer im Dialog mit den anderen Gesundheitsversorgern in Essen sowie der Region“. Es gehe um eine passgenaue Versorgung, bei der komplexe Krankheitsbilder an der Universitätsmedizin behandelt werden, Spezialfälle in Spezialkliniken und Standardfälle in Kliniken der Grund- und Regelversorgung.
Uniklinik Essen will nicht außen vor bleiben
In der dichten Krankenhausstruktur in Essen lasse sich das gut umsetzen. „Wir gehen davon aus, dass nach dem endgültigen Feststehen [...] der Zuweisung an die jeweiligen Kliniken sinnvolle Kooperationen konkret diskutiert und umgesetzt werden.“ Sprich: Die Reform von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann werde ohnehin mehr Zusammenarbeit aller Träger erzwingen.
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