Essen. Spenden, Zuschüsse, großer Einsatz der Kirchengemeinde: So ist eine neue Spielfläche in Essen-Burgaltendorf entstanden. Ein Bolzplatz fehlt noch.

Die erste Kostenschätzung für ihren Spielplatz war fast ein wenig blauäugig. Gingen die Verantwortlichen doch von 20.000 Euro aus. Am Ende war der Betrag gleich dreimal so hoch. Das Besondere: Die Evangelische Kirchengemeinde Burgaltendorf hat es geschafft, die komplette Summe aus Spenden und Zuschüssen zusammenzutragen und den Spielplatz eröffnet. Zuletzt war nun auch ein neuer Bolzplatz für den Stadtteil im Gespräch.

Es war ein fröhliches Fest, als die Mädchen und Jungen endlich auf ihrem Arche-Spielplatz klettern und toben konnten. Entstanden ist der auf dem Außengelände der Jesus-lebt-Kirche (Auf dem Loh 21a), wurde dann zuvor noch mit vielen Segenswünschen und Grußworten eingeweiht. Gäste wie die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Ursula Wöll-Stepez und Sponsoren kamen zur Einweihung, während die Kinder den Platz einnahmen.

Erste Schätzungen für die Spielgeräte beliefen sich noch auf 20.000 Euro

„Die Idee für die Errichtung des großen Spielschiffs ist 2021 entstanden“, berichten Pfarrer Manuel Neumann und Bauleiter Michael Tolksdorf bei der Einweihung. Den Schwerpunkt der Arbeit mit Kindern und Familien auszubauen, das hatte die Gemeinde bereits zuvor entschieden. Seitdem zählen regelmäßige Gottesdienste für Familien mit kleinen Kindern und ein Familiencafé zum Angebot der Gemeinde – und neben dem Beachvolleyballfeld entstand ein Sandkasten für die Jüngsten.

Dann kam der Wunsch nach einer Arche. „Das lag nicht nur am Namen unseres Kindergartens, der ‚Kinderarche‘ heißt, sondern auch daran, dass die biblische Geschichte der Arche das Leitbild unserer Kirchengemeinde widerspiegelt“, erläutert Pfarrer Manuel Neumann. Noahs Arche habe damals Menschen und Tieren Schutz und Zuflucht geboten. „Sie war ein Schutzraum, ein Bewahrungsraum, ein Ort als Schutz vor dem Unheil, der großen Flut. Und der Regenbogen ein Zeichen für den Bund Gottes mit uns Menschen, ein Zeichen der Begegnung von Gott und Mensch.“ Das soll auch nun auch die Burgaltendorfer Spielplatz-Arche sein: Ein guter Ort, an dem Kinder ohne Angst spielen können, an dem „die Liebe Gottes gelebt“ werde.

Klettern, toben, ausprobieren: Kinder erkunden ihre neue Arche in Essen-Burgaltendorf.  
Klettern, toben, ausprobieren: Kinder erkunden ihre neue Arche in Essen-Burgaltendorf.   © Evangelische Kirchengemeinde

Doch bis hierhin war es ein weiter Weg. Als sich die Schätzungen für die Spielgeräte noch auf 20.000 Euro beliefen, da gingen die Initiatoren davon aus, sie könnten vielleicht die eine Hälfte dieser Summe aus dem Haushalt der Gemeinde, die andere mithilfe von Spenden finanzieren. 2022 folgten erste Angebote und die Ernüchterung: Sie waren mindestens doppelt so hoch wie erwartet. „Da hat das Presbyterium fast wieder Nein gesagt“, erinnert sich Manuel Neumann. Als dann aber erste finanzielle Zusagen eintrafen, da habe das Presbyterium doch noch grünes Licht gegeben.

Dann wurden es sogar 60.000 Euro. Doch der Mut des Presbyteriums sei belohnt worden, denn nicht nur die Hälfte, sondern die gesamte Summe konnte aus Spenden und Zuschüssen bezahlt werden: Mitglieder der Gemeinde spendeten rund 17.000 Euro, durch „auswärtige“ Spenden und Zuschüsse kamen 43.000 Euro zusammen. Die Liste der Firmen, Stiftungen und Privatleute, die einen Beitrag zum Gelingen des Projekts leisteten, sei lang; nicht zuletzt hätten viele zahllose Stunden ehrenamtlichen Engagements in diesem „Herzensprojekt“ gesteckt.

Spielplatz in der Essener Gemeinde soll ein offener Ort sein

Dann habe man der Arche von April bis Juni beim Wachsen zugesehen, gefolgt von der Dankbarkeit der Kirchengemeinde, die sie bei der Einweihung formulierte. Der Spielplatz sei ganz bewusst als öffentlicher Ort konzipiert worden, führte Manuel Neumann weiter aus: „Unsere Arche soll ein Ort sein, wo sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus der Gemeinde und dem Stadtteil treffen.“ Mehr solcher Orte würden sich manche auch in anderen Stadtteilen wünschen, sind doch Spielplätze mitunter im schlechten Zustand oder fehlen schlichtweg. Rund 420 gibt es im Essener Stadtgebiet.

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Um den neuen Burgaltendorfer Spielplatz künftig vor Zerstörung und Schmierereien zu schützen, bat der Pfarrer zudem Kinder wie Erwachsene darum, mit darauf zu achten, dass dieser Spielplatz lange gut erhalten bleibe. „Und ich wage jetzt schon den Ausblick, dass dieser Spielplatz noch erweitert wird.“ Ein Zukunftsgedanke.

Mancher Politiker denkt derzeit ebenfalls an Jugendliche und Kinder im Stadtteil, für die nur wenige Möglichkeiten bestünden, beispielsweise Fußball zu spielen. Dafür fehle noch ein geeigneter Platz, formulierten die Christdemokraten in der Bezirksvertretung. „Der vorhandene Sportplatz steht außerhalb des regulären Vereinsbetriebs nicht zur Verfügung“, erklärten sie und blickten etwa auf den Worringpark oder auf eine andere geeignete Stelle in Burgaltendorf, wo ein Bolzplatz mit Fußballtoren entstehen könnte. 

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