Essen. Offenbar aus Rache für die Verurteilung eines Klimaaktivisten verübten Mitglieder der „Letzten Generation“ eine Farbattacke auf die RWE-Zentrale.
Der Protest von Klimaaktivisten in Essen am Rande eines Gerichtsprozesses gegen ein Mitglied der sogenannten „Letzten Generation“ ist bereits am frühen Dienstagnachmittag (29. August) eskaliert. Nach einer angemeldeten Mahnwache vor dem Amtsgericht zogen die Aktivisten zur RWE-Zentrale in der Altenessener Straße und besprühten die Fassade großflächig mit orangener Farbe.
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Der Anruf beim Polizei-Notruf sei um 13.30 Uhr eingegangen, berichtet Polizeisprecher Matthias Werk. Die Polizeibeamten hätten daraufhin drei Tatverdächtige in Gewahrsam gebracht.
Es handele sich um zwei Männer im Alter von 20 und 26 Jahren und eine 20 Jahre alte Frau. „Gegen diese drei Personen sind Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung und wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz erstattet worden“, fügt der Polizeisprecher hinzu.
Anzeigen wegen Sachbeschädigung und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz
Nicht nur die Fassade sei beschädigt worden, sondern auch drei vor der RWE-Zentrale geparkte Fahrzeuge.
Die orangene Farbe sei offenbar nicht mit Spraydosen aus dem Baumarkt gesprüht worden, sondern mit Hilfe von Feuerlöschern. Die eingesetzten Feuerlöscher seien sichergestellt worden.
Am selben Abend setzten die Klimaaktivisten ihre Aktionen in Essen fort. Im Umfeld des Essener Hauptbahnhofs wollten sich elf von ihnen festkleben. Doch es gelang nur einem. Denn die Essener Polizei war schneller.
Wie berichtet, hatte das Amtsgericht Essen einen 54 Jahre alten Hochschullehrer am Vormittag wegen Sachbeschädigung zu einer Geldstrafe von 9000 Euro (150 Tagessätze) verurteilt. Der Mann, der Mitglied der „Letzten Generation“ ist, war im Februar 2023 an zwei Farbattacken auf dieselbe RWE-Zentrale in der Altenessener Straße beteiligt. Das geschädigte Unternehmen bezifferte die Reinigungskosten auf 17.000 Euro.
Bei dem verurteilten Hochschullehrer handelt es sich um Christopher Sappok, einen Germanistik-Dozenten der Uni Köln.
Vor Beginn des Prozesses hatten sich etwa 20 Aktivisten vor dem Essener Amtsgericht zu einer Mahnwache versammelt.
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