Essen-Borbeck. Schlo Meurer legt nach dem Schulabschluss ein freiwilliges ökologisches Jahr in Essen ein. Wie das mitten im Ruhrgebiet abläuft.
Vom Natur- und Jugendzentrum Voßgätters Mühle in Borbeck aus starten für Schlo Meurer die Einsätze zum Schutz der Essener Natur: Sie absolviert ein freiwilliges ökologisches Jahr, kurz FÖJ. An diesem noch kühlen Frühlingsmorgen ist sie schon auf einer Obstwiese im Einsatz. Die Wiese ist noch feucht vom Tau und duftet herrlich frisch und würzig, die Obstbäume stehen in voller Blüte.
Der perfekte Arbeitsplatz – oder? „Es ist schon ein schöner und abwechslungsreicher Job“, sagt Schlo Meurer, die ihr freiwilliges ökologisches Jahr bei der Naturschutzjugend, der Jugendorganisation des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) absolviert. Nach der Schule war sie noch unsicher, wohin die Reise beruflich gehen soll und entschied sich deshalb für den freiwilligen Einsatz.
Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Voßgätters Mühle in Essen
„Am FÖJ gefällt mir besonders, dass ich mich bei der Arbeit dreckig mache und abends auch sehe, was ich geschafft habe, das ist sehr befriedigend“, erzählt sie. Besonders viel Freude bereite ihr die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen: „Wir arbeiten viel alleine oder nur zu zweit. Regelmäßig unterstützen wir aber auch die vielen Kinder- und Jugendgruppen in Voßgätters Mühle, das macht den Alltag sehr abwechslungsreich“, erklärt sie.
Das Natur- und Jugendzentrum Voßgätters Mühle hat eine Vielzahl von Angeboten für Kinder und Jugendliche zu bieten: von der Waldspielgruppe für die ganz Kleinen über die Schlosskids bis hin zum Teens-Treff – es ist für jede Altersgruppe etwas dabei. In den Ferien gibt es jeweils die sogenannten Frühlings-, Sommer- bzw. Herbst-Erlebnistage, bei denen die Kinder eine ganze Ferienwoche mit vielen Spielen, Bauaktionen und kleinen Bastelaktionen in der Natur verbringen können. „Wir möchten Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen für die Natur begeistern, sodass sie sich im besten Falle auch als Erwachsene weiterhin für die Natur und ihren Schutz einsetzen“, sagt Meurer.
Freiwilliges ökologisches Jahr im Essener Stadtgebiet
Etwa zwei Drittel ihrer Arbeitszeit arbeitet sie alleine oder in einem kleinen Team auf den Flächen, die der Naturschutzbund betreut, etwa ein Drittel macht die Mitarbeit in den Kinder- und Jugendgruppen aus. „Wir haben etwa 15 Flächen, auf denen wir regelmäßig arbeiten“, erklärt Thomas Reichelt, der die Nachwuchskräfte betreut. Die Flächen sind überall im Essener Stadtgebiet verteilt: eine Fläche befindet sich an der Mühle in Borbeck, andere in Schuir, in Haarzopf oder im Hespertal an der Grenze zu Velbert“, berichtet er. Die meisten Flächen sind Streuobstwiesen oder Grünland, in Haarzopf gibt es außerdem ein Feuchtbiotop.
Dementsprechend sehen auch die regelmäßigen Aufgaben aus: es werden Apfelbäume geschnitten und gestützt und natürlich auch Äpfel geerntet. „Im Herbst haben wir acht Wochen Apfelernte, auf die wir uns immer alle sehr freuen. Am Anfang sind alle mit Begeisterung dabei, aber nach einigen Wochen wird auch die schönste Arbeit monoton“, lacht er. Außerdem zu den Aufgaben gehören Schnitt und Einlagerung von Mahdgut und regelmäßige Wasservogelzählungen.
„Im FÖJ bei uns lernen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor allem Teamfähigkeit“, erzählt Thomas Reichelt. „Bei vielen Aufgaben ist man oft über Stunden zu zweit auf einer Wiese, da muss man lernen, miteinander auszukommen“. Wer Interesse an einem freiwilligen ökologischen Jahr hat, kann sich über die Webseite des LVR (Landschaftsverband Rheinland) informieren, der die FÖJ-Plätze vergibt: foej.lvr.de.
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