Essen-Stoppenberg. Die Essener Schülergruppe „Grüne Schule“ des Gymnasiums am Stoppenberg hat eine Klimawoche geplant. So kam es zu der Initiative.
Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums am Stoppenberg haben vom 13. bis 17. März eine Projektwoche zum Thema Nachhaltigkeit organisiert. Dabei ging es vor allem um den Klimawandel und seine Auswirkungen. Die Schüler und Schülerinnen arbeiteten in Workshops an den verschiedenen Aspekten der Erderwärmung: Klimaethik und -aktivismus, Insektenschutz und Konsum und Ernährung standen auf dem Programm. Auch den Vorträge von Experten konnten die Schüler lauschen.
Essener Schüler und Schülerinnen organisierten Projektwoche zur Nachhaltigkeit
Organisiert wurde die Projektwoche aber nicht wie üblich von den Lehrkräften: Schüler und Schülerinnen aus der Schulgruppe „Grüne Schule“ haben die Klimawoche ins Leben gerufen. Mona Balzert (16) und Jona Titze (17) sind Mitglieder der „Grünen Schule“ und engagieren sich für die Nachhaltigkeit im Schulgebäude. „Unsere Aufgabenfelder liegen vor allem bei der Sensibilisierung für die Auswirkungen des Klimawandels unter den Schülern. Wir setzen uns aber auch für Begrünungsflächen und Photovoltaikanlagen auf den Schuldächern ein“, erklärt Mona.
Der Klimaschutz habe die Schüler zuletzt immer mehr beschäftigt, also gründeten sie die Initiative „Grüne Schule“ im Jahr 2021. Vorher habe es schon kleine Gruppen an der Schule zur Nachhaltigkeit und dem Klima gegeben, die „Grüne Schule“ vereine jetzt alle Aspekte zusammen.
Engagement zum Klimaschutz
In dem Projekt arbeiten Schüler von der achten Klasse bis zur zwölften und treffen sich einmal in der Woche in der Mittagspause. Die Arbeit gehe aber über die reine Schulzeit hinaus. Es müsse auch in der Freizeit viel geplant werden. Eltern und Lehrer engagieren sich ebenfalls für die Projektgruppe. Sylwia Rott (39), Englisch- und Philosophielehrerin steht den Schülern bei dem Projekt zur Seite: „Die Schüler organisieren und planen selbstständig. So etwas wie einen leitenden Lehrer gibt es in der Form nicht.“ Sie helfe den engagierten Schülern zwar bei Problemen und gebe Ratschläge, die Initiative komme aber von den Schülern selbst.
Das Kollegium des Gymnasiums sei auf die Eigenständigkeit der Schüler und Schülerinnen des Projekts stolz und auch die Schulleitung schenke den Schülern Vertrauen. Ihre Idee zu den Solarpanels konnte die Projektgruppe schon dem Bistum Essen unterbreiten und sei auf positive Reaktionen gestoßen.
Schüler des Gymnasiums am Stoppenberg sehen die Klimawoche gemischt
Außerdem setzte sich die Gruppe auch für recyceltes Kopierpapier ein, trommelte die Schulgemeinschaft zum Fridays-For-Future-Streik vor der Bundestagswahl 2021 zusammen und denkt jetzt darüber nach, „Klimascouts“ zu werden und einzelne Klassen speziell für den Klimawandeln zu sensibilisieren. Dazu zählte die Projektwoche, die die Gruppe monatelang geplant hatte. Sie luden auch Experten ein, die Vorträge hielten. Darunter der Arktisforscher Dr. Alexander Schulz, von dem Eisschwinden in der Arktis aufklärte.
Die Resonanz der Schüler ist gemischt. „Viele finden es wichtig, dass wir aufklären und so viel zum Klimaschutz machen. Manchen hängt es aber ganz schön zu den Ohren raus und viele Schüler belastet es auch einfach“, weiß Jona.
Den Schülern aus Essen-Stoppenberg macht Arbeit in der Projektgruppe Spaß
Auf die Frage, ob die Verantwortung sie nicht manchmal unter Druck setze, sagt Mona: „Die letzten Wochen waren schon heftig. Vor allem, wenn man Prüfungen hat und es aufs Abi zugeht. Es macht aber auch Spaß und es ist wichtig. Wenn das Projekt am Ende steht, dann macht das den ganzen Stress wett.“
Die Projektwoche soll jetzt jedes Jahr für die Achtklässler stattfinden und auch wenn Jona und Mona nächstes Jahr die Schule verlassen, soll das Projekt weiterlaufen. „Es ist wichtig, das Projekt zu institutionalisieren, damit die Verantwortung nicht an Einzelpersonen hängen bleibt, sondern verankert wird“, sagt Sylwia Rott. Einen Meilenstein erreichte die Gruppe, als sie jetzt offiziell mit ins Schulkonzept aufgenommen wurde. „Ich möchte, dass meine kleine Schwester in ein paar Jahren auch noch an dem Projekt mitarbeiten kann“, gibt Jona zu und lächelt.
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