Essen-Katernberg. Die Deutsche Bahn baut den Haltepunkt Zollverein Nord in Essen barrierefrei aus. Der Park & Ride-Parkplatz bleibt jedoch eine Schotterpiste.
Der kleine Haltepunkt „Zollverein Nord“ ist glanzlos, aber solide. Das ergab der Bahnhofs-Check dieser Redaktion im vergangenen Jahr und auch der VRR-Stationsbericht attestiert dem Bahnhof in puncto „Aufenthaltsqualität“ das Label „verbesserungswürdig“. Wenn alles glatt geht, sollen dort aber noch in diesem Jahr Bauarbeiter anrücken.
Aufzug am Bahnhof Zollverein Nord geplant
Auf den Ausbau des Park & Ride-Parkplatz müssen die Essener noch weiter warten, der Bahnhof soll aber barrierefrei ausgebaut werden. Derzeit brauchen Rollstuhlfahrer und Rollstuhlfahrerinnen dicke Arme: Von der Straße Meybuschhof führt eine Rampe, etwa 50 Meter lang, auf den Bahnsteig. Diese lange Steigung muss man erst mal überwinden. Im Zuge der Modernisierung soll ein Aufzug gebaut werden. Geplant ist auch der Neubau einer Rampe, die zur Unterführung an der Straße Schonnebeckhöfe führt.
Die Unterführung selbst soll ebenfalls modernisiert werden. Derzeit sind die Wände dort beschmiert und es riecht oft äußerst unangenehm. Auf dem Bahnsteig selbst soll es einen neuen Wetterschutz geben, das bestehende Dach wird dafür abgerissen. Außerdem soll ein stufenfreier Einstieg in die Züge möglich sein.
Auf Anfrage erklärt ein Bahnsprecher, dass sich das Projekt aktuell in der Vergabephase befinde: „Sollte die Ausschreibung der Hauptbauleistungen erfolgreich verlaufen, planen wir mit einem Baubeginn Anfang des dritten Quartals 2023.“ Mit einer Fertigstellung sei dann Anfang kommenden Jahres zu rechnen, zur Freude der Stadtteilpolitiker.
Park & Ride-Parkplatz Zollverein Nord soll später modernisiert werden
André Vollmer, SPD-Fraktionsvorsitzender in der zuständigen Bezirksvertretung lobt die Modernisierung und erklärt, dass man direkt an so einem hübschen Weltkulturerbe nicht einen schmuddeligen Bahnhof präsentieren könne. Den Bahnhof gibt es seit 1897 und er wechselte mehrfach seinen Namen: Erst „Zollverein“, dann „Caternberg“, dann „Caternberg Süd“, „Katernberg Süd“, und schließlich, zum Jahr der Kulturhauptstadt 2010, „Zollverein Nord“. Zu dem Bahnhof gehört auch ein Park & Ride-Parkplatz.
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Vollmer fordert, dass dieser im gleichen Zug ebenfalls erneuert wird, um Doppelarbeiten zu vermeiden. Derzeit schmücken den 1580 Quadratmeter großen Schotterplatz diverse Schlaglöcher. Bei dem aktuellen Wetter brauchen Pendler wetterfeste Schuhe, wenn sie aus ihrem Auto aussteigen wollen. 26 Stellplätze sind vorgesehen. Der Rat der Stadt Essen hatte bereits 2019 beschlossen, dass der Parkplatz neu asphaltiert werden soll. Außerdem soll die Beleuchtung angepasst und erneuert werden, damit sich Pendler und Pendlerinnen sicher fühlen. Kostenpunkt: 450.000 Euro.
Stadt Essen kümmert sich zunächst um andere Projekte
Die Mitglieder des Verkehrsausschusses haben für das Projekt jetzt aber den Pausenknopf gedrückt. Begründung: „Da die Verwaltung derzeit große Aufgaben wie zum Beispiel die Umsetzung des Radentscheids, laufende Erneuerungsprogramme der Verkehrsinfrastruktur sowie zum Beispiel die Citybahn realisiert, wurde die Umsetzung des Park & Ride-Parkplatz Zollverein mit seinen 26 Stellplätzen zunächst um eine Jahr verschoben. Für den Haushalt 2024 sind entsprechende Mittel berücksichtigt.“
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