Essen-Heidhausen. Der Golfclub Essen-Heidhausen freut sich: Platz Eins für die Werbekampagne mit Lisa Loch. Wie der Club auf die gestiegene Nachfrage reagiert.

Großer Jubel beim Golfclub Essen-Heidhausen: Der Verein belegt mit seiner Werbekampagne „Meine Heimat, mein Club!“ mit der Moderatorin Lisa Loch den ersten Platz beim Innovationspreis des Deutschen Golf Verbandes (DGV). Der Wettbewerb wurde 2020 unter dem Motto „Abschlag der Ideen“ ausgelobt und soll eine innovative Mitgliedergewinnung fördern. Die Projekte des Golf- und Country Club Seddiner See und des Hamburger Land & Golf Club Hittfeld belegten die Plätze zwei und drei. Insgesamt gab es 26 Einreichungen.

„Dass wir die renommierten Clubs aus Berlin/Brandenburg und Hamburg überrundet haben, die doch einiges mehr an Budget zur Verfügung haben, ist schon toll“, freut sich Vorstandsmitglied Helge Brinkschulte. Er sei froh, dass trotz einiger anfänglicher Vorbehalte die Kampagne mit Lisa Loch realisiert wurde. Die Projekte der drei Clubs waren den Mitgliedern des DGV per Video vorgestellt worden, die dann über die Platzierungen abstimmten. Der Golfclub Essen-Heidhausen erreichtet 46,8 Prozent der Stimmen. Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert.

Lisa Loch ist Gesicht und Stimme des Golfclubs

Lisa Loch ist das Aushängeschild des Heidhauser Golfclubs. Inzwischen hat sie auch ihre Platzerlaubnis-Prüfung bestanden.
Lisa Loch ist das Aushängeschild des Heidhauser Golfclubs. Inzwischen hat sie auch ihre Platzerlaubnis-Prüfung bestanden. © FUNKE Foto Services | Matthias Graben

Lisa Loch – bekannt als Moderatorin beim Sender Sky – tritt in dem Spot als Mitglied auf, das eine Schnuppermitgliedschaft in ihrer Heimat in Essen-Heidhausen abgeschlossen hat. Mit der Inszenierung eines Golf-Anfängers sollen Hemmungen für Einsteiger abgebaut werden. „Sie ist authentisch und ihr Nachname ist für ein Golfsport-Testimonial perfekt. Damit sind wir offensiv nach vorne gegangen“, so Brinkschulte. Die Moderatorin, die ihre Jugend in Heidhausen verbracht hat und inzwischen auch die Platzreife-Prüfung im Club abgelegt hat, werde noch mindestens ein Jahr das Gesicht des Clubs sein. Und bald auch dessen Stimme: Gerade werden Radio-Werbespots mit Lisa Loch produziert, verrät Brinkschulte.

Dem Golfclub hat die Kampagne einen großen Zuwachs beschert. Clubmanager Jochem Schumacher registrierte 86 neue Schnuppermitgliedschaften im Jahr 2020, „in den Jahren davor waren es zwischen 30 und 40 pro Jahr.“ Aktuell hat der Heidhauser Golfclub 960 Mitglieder, Tendenz steigend – vor allem im Segment der Menschen mittleren Alters. Zusätzlich forciert der Heidhauser Club Einstiegsmöglichkeiten für Familien mit dem Angebot besonderer Trainingsmöglichkeiten. Der Slogan „Meine Heimat, mein Club“ solle auch tatsächlich gelebt werden, so Brinkschulte.

Übungsplätze müssen gestiegenem Bedarf angepasst werden

Doch dazu bedarf es auch einiger Investitionen: Zwar biete die 27-Loch-Anlage auf den Heidhauser Höhen den Golfsportlern jegliche Möglichkeit der Entfaltung (was gerade in der Pandemie von unschätzbarem Wert sei), doch mehr Mitglieder bedeuteten auch einige Herausforderungen, erklärt der neu gewählte Präsident Volker Stöber.

Terminplanung geht weiter

Trotz Corona gehen die Planungen für Wettbewerbe und Turniere weiter. „Unser Kalender lebt“, sagt Clubmanager Jochem Schumann. „Wir sagen eher mal etwas ab, wenn es nötig ist. Denn Sponsoren planen langfristig, da müssen wir schon am Ball bleiben.“Derzeit sei es erlaubt, den Sport allein oder mit einer Person eines anderen Haushalts auszuüben, teilt der Club mit. Platzreife-Kurse mit acht bis zwölf Teilnehmern könnten dagegen nicht stattfinden. Hier hoffe man auf die zweite Jahreshälfte.Weitere Infos zum Club sind auf der Homepage www.gceh.de nachzulesen. Dort gibt es auch das Video mit Lisa Loch.

So müssten nicht nur mehr Trainer engagiert, sondern ebenso die Übungsplätze deutlich erweitert werden. „Auf der Driving Range sollen zudem beim Üben langer Schläge auch die Abstände eingehalten werden können“, so der 56-Jährige.

Heiße Sommer setzen den Grünflächen zu

Für Platz- und Umweltangelegenheiten ist Willi Bethan zuständig: Die Grünflächen bespielbar zu halten, werde durch lang anhaltende Trockenperioden schwieriger, so die Erfahrungen des 65-Jährigen nach den letzten heißen Sommern. „Die Teiche sind an die 45 Jahre alt, teilweise verschlammt. Hier müssen wir langfristige Lösungen finden, um das Wasserreservoir zu vergrößern und mit schwerem Gerät ran“, ist sich Volker Stöber bewusst. Angedacht seien eigene Brunnen.

Da habe das Team einiges zu tun, sagt Helge Brinkschulte und unterstreicht nicht ohne Stolz, dass der Golfplatz in Heidhausen auf 80 Hektar verweisen könne, der Grugapark habe nur 75 Hektar.