Essen-Rüttenscheid. Seit Jahren archiviert die Interessengemeinschaft historische Bilder aus Rüttenscheid – mittlerweile sind es mehr als 1800.
Bürger im vornehmen Sonntagsstaat, Pferdefuhrwerke auf der Rüttenscheider Straße, vor allem aber unzählige prachtvolle Stadthäuser, die heute zum Großteil der Vergangenheit angehören: Seit Jahren arbeitet die Interessengemeinschaft Rüttenscheid (IGR) an einem digitalen Gedächtnis des Stadtteils.
Mittlerweile sind mehr als 1800 Bilder, Postkarten und historische Dokumente zusammengekommen, die jeder im Internet einsehen kann. Und die Sammlung ist noch lange nicht komplett. „Wir freuen uns immer, wenn Menschen ihre historischen Bilder mit uns teilen. Natürlich bekommt jeder seine Fotos oder Dokumente zurück, sobald sie digital archiviert sind“, sagt IGR-Vorsitzender Rolf Krane.
Schon immer ein Ausgeh-Stadtteil
Sind einige Plätze und Orte bis heute unverändert, so setzt bei den meisten Bildern erst bei genauerer Betrachtung der Aha-Affekt ein. Beispielsweise an der Stelle, wo heute das Arosa-Hotel als bunter Leuchtturm des Stadtteils in die Höhe ragt. Dort fand sich vor dem Zweiten Weltkrieg die Gaststätte Gildenhof, später Haus Eickenscheidt. Danach fand das Kino Universum dort für einige Jahre seinen Platz, ehe das Arosa-Hotel gebaut wurde. Wehmütig könnte man auch beim Betrachten der alten Bilder vom Rüttenscheider Markt werden: Dort plätscherte früher der von Säulen und Bäumen gerahmte Flora-Brunnen – an der gleichen Stelle an der auch der heutige, 1955 erbaute und 2007 sanierte Nachfolger steht.
Weitere Bilder und Dokumente gesucht
Die Interessengemeinschaft möchte das Archiv gerne weiter pflegen. Wer sich daran beteiligen möchte, meldet sich unter 721 078 oder schickt bereits digitalisierte Aufnahmen per E-Mail an info@igruettenscheid.deDie bisherigen Bilder aus dem Stadtteil finden sich hier.
Auch der Gastronomie ist in der Übersicht ein eigenes Kapitel gewidmet: Eine Sache hat sich im Vergleich zu heute nicht geändert: schon immer war Rüttenscheid ein Ausgeh-Stadtteil, deren Wirte sich nie unterkriegen ließen. Das zeigt ein eindrucksvolles Bild der Ampütte, die – fast komplett ausgebombt – weiterhin bis spät in den Nacht öffnete.