Essen.. Unternehmensgruppe fusioniert mit einem Stuttgarter Architekturbüro und plant eine neue Zentrale in Essen.
Wer sich im Revier auf Wolffs Spuren begibt, der erhält eine „Best of“-Liste der Essener Bauprojekte: Philharmonie und Museum Folkwang, Eon-Ruhrgas und Stadion an der Hafenstraße, aber auch Weststadthalle und Ferrostaal-Zentrale, die Sanierung der Deutschen Bank und das Messeparkhaus.
Und noch ist der Projekthunger des Entwicklers keineswegs gestillt. Während andere Baubetreuer aus gutem Grund die Defensive suchen, weil ihre Vorhaben bei den Kosten aus dem Ruder laufen, geht der Stuttgarter Klaus Wolff zum Angriff über. Er fusionierte jetzt mit dem Architekturbüro Jockers aus seiner schwäbischen Heimat und steuert mit seinem Büro auf einem deutlichen Wachstumskurs.
Im Mittelpunkt soll dabei auch künftig der Standort Essen stehen, wie Wolff am Rande der Gewerbeimmobilienmesse „Expo Real“ betonte. Erst am Wochenende fiel die Entscheidung, eine zwischenzeitlich geplante Standortverlagerung nach Dortmund zu verwerfen. Stattdessen soll das Essener Büro ausgebaut werden: Rund 120 der 160 Mitarbeiter beschäftigt die Wolff-Gruppe hier, zwei Dutzend Architekten und Ingenieure sollen in nächster Zeit dazukommen.
Pläne für ein internationales Engagement
In den Büros an der Huyssenallee lassen diese sich kaum noch unterbringen, deshalb schmiedet Wolff Pläne für eine neue Unternehmenszentrale, die, wenn’s irgend geht, in der nördlichen Innenstadt unterkommen soll. Er sei seinen Mitarbeitern diese Entscheidung schuldig gewesen.
Sie sollten Planungssicherheit in einer Zeit bekommen, da der gesundheitlich angeschlagene Wolff neue Projekte ins Auge fasst. Schon jetzt gibt es durch einen ins Leben gerufenen Beraterkreis keine einsamen Entscheidungen des Alleininhabers mehr, in Zukunft ist ein Modell zur Mitarbeiterbeteiligung und erstmals sogar die Beteiligung des Stuttgarter Architekten Jockers an einem Tochterunternehmen der Wolff-Gruppe geplant.
Auch bei Wettbewerben will Wolff mehr mitmischen – und schmiedet Pläne für ein internationales Engagement. Als Pilotprojekt gilt ein Gebäude der Österreichischen Bundesbahn in Wien. Wo Wolff bald in Essen und Umgebung auftaucht, ist noch offen. „Da sagen wir früh genug bescheid“, sagt er und zeigt beim Lachen seine Zähne.