Essen-Nordviertel. Im Essener Segerothpark lebt eine Entenfamilie. In Trockenphasen führt der Teich allerdings kaum Wasser. Die Stadt Essen erklärt, warum.
Im Essener Segerothpark gibt es neben knorrigen Charakterbäumen auch verwitterte Grabmäler zu entdecken sowie einen Teich, der allerdings kaum Wasser führt. Links und rechts der vierspurigen Bottroper Straße liegt der ehemalige Friedhof, dessen Anfänge bis ins Jahr 1863 zurückreichen. Pappeln, Hainbuchen, Eichen, Bergahorn - wer alte, Schatten spendende Bäume mag, kommt im Segerothpark auf seine Kosten.
Teich im Essener Segerothpark führt oft nur wenig Wasser
Weniger schön findet Anwohner Fred Adler den Teich, der mit dem Dachflächenwasser der nahen Siedlung Assmannweg gespeist werden. Der Erfolg ist mäßig, weil das Wasser oft nicht ausreicht. Adler: „Was soll die Entenmutter mit ihren Küken machen, die dort zwar geboren sind, aber mangels Wasser nicht schwimmen lernen können?“
Christina Waimann vom zuständigen Stadtbetrieb Grün und Gruga erläutert: „Bei dem Teich handelt es sich um ein Stillgewässer ohne natürlichen Zulauf – darunter befindet sich keine geschlossene Abdichtung, so dass ohne ausreichend Regenwasser der Teich trockenfällt.“ Da der Teich in den vergangenen Jahren immer wieder trockengefallen sei, sei auf dem Boden eine Kiesschicht aufgebracht worden, um die Fläche optisch aufzuwerten.
Zudem habe das Gewässer eine wichtige ökologische Funktion: Dadurch, dass das Regenwasser im Boden versickert, kommt es den umgebenen Pflanzen und Bäumen zugute. Waimann: „Angesichts der Probleme in den letzten Jahren mit Trockenheit, ist dies im Hinblick auf die Erhaltung eines vitalen Baum- und Pflanzenbestands wünschenswert.“ Wenn man den Teich versiegeln würde, hätte man zwar eine dauerhafte Seefläche, das Wasser stünde der Vegetation im Wurzelraum aber nicht mehr zur Verfügung.
Enten werden nicht von Essener Stadtbetrieb umgesiedelt
Auch für Starkregen-Ereignisse wie im vergangenen Jahr sei der Teich eine Entlastung für die angrenzende Assmannweg-Siedlung. Von dort wird das Regenwasser über offene, bewachsene Rinnen zum Teich geführt. Und die Enten? Die müssen sich um sich selbst kümmern. Laut Waimann werden sie nicht aktiv von Grün und Gruga umgesiedelt. Brüten sie an ungünstigen Stellen, könnten auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Tierschutzvereins, der Ortsgruppe eines Naturschutzverbandes oder einer Vogelpflegestation helfen.