Essen. Sie haben ihre Viertel im Blick: Quartiershausmeister klären auf und melden illegale Müllkippen. Sie berichten von ihren Erfolgen und Nöten.

17 Essener und Essenerinnen sind bereits in den Stadtteilen unterwegs und halten Sauberkeit, Sicherheit und die Ordnung im Viertel im Blick, zwei weitere sollen folgen: Die Quartiershausmeister und Quartiershausmeisterinnen klären in Sachen Müll auf und melden Missstände. Ihre Nöte und Anregungen brachten sie zum Treffen mit dem zuständigen Dezernenten Muchtar Al Ghusain mit.

Täglich halten Quartiershausmeister Ausschau nach Müllbergen und Missständen, sensibilisieren die Menschen vor Ort und klären über Entsorgung auf. Dank ihres Einsatzes auch an den Abenden und an den Wochenenden gelingt es ihnen, auch Berufstätige zu erreichen. Die Helfer selbst sind vernetzt, halten Kontakt zu Wohnungsgesellschaften sowie den Zuständigen der jeweiligen Träger.

Aggression auf der Straße ist ein Thema für Essener Quartierhausmeister

Mangelnder Kontakt zu Grün und Gruga sowie Anfeindungen, die sie mitunter auf der Straße erleben, sind zwei Themen, von denen sie dem Dezernenten berichten. Der ist froh, die Menschen persönlich zu sehen, von deren Aufgabe er bislang ausschließlich in Beschlussvorlagen erfuhr. „Wir akzeptieren nicht, dass sie Aggressionen ausgesetzt werden“, nennt er die Position der Stadt. Denn in Gefahr solle sich niemand bringen.

Quartiershausmeister Stefan Maas (re.) nutzt die Gelegenheit, in Altenessen mit dem zuständigen Dezernenten Muchtar Al Ghusain ins Gespräch zu kommen.
Quartiershausmeister Stefan Maas (re.) nutzt die Gelegenheit, in Altenessen mit dem zuständigen Dezernenten Muchtar Al Ghusain ins Gespräch zu kommen. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Als deprimierend wiederum empfinden viele der Quartiershausmeister, dass sie keinen Ansprechpartner bei Grün und Gruga finden. „Die Zusammenarbeit mit der EBE läuft richtig gut“, lobt Holger Salhöfer aus Katernberg die Essener Entsorgungsbetriebe. Die Erfahrungen im Bezirk IV seien genau andersherum, berichten die Zuständigen und bringen das Thema Mülldetektive in dem regen Austausch auf.

Die könnten sich etwa in Altendorf lohnen, denn die Entwicklung dort sehe so aus, dass sich Massen Müll und sogar ein halber Hausrat auf einmal an der Straße finde. Werde dieser abgeräumt, werde sogleich nachgekippt: „Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel“, haben die künftigen Quartiershausmeister für den Stadtteil beobachtet. Gebe es Hinweise auf die Verursacher oder kennen sie diese gar, bleibe das oftmals folgenlos.

Große Müllprobleme stellen Essens Quartiershausmeister zwischen 22 und 6 Uhr fest

Die Polizei rufen sie in manchen Fällen durchaus, erinnern sich an einen Fall am helllichten Tag. Doch die größten Müllprobleme ergäben sich zwischen 22 und 6 Uhr morgens. Und da gestehen sie, „ist das auch gefährlich für uns, denn viele laufen ja allein“. So hat sich die Situation mit ihrem Einsatz in den Stadtteilen zwar mitunter deutlich verbessert, das Müllproblem aber bleibt ein Dauerthema und die Unterstützung verbesserungswürdig.