Schönebeck. Das neue Vereinsheim der Bergbaukolonie Essen-Schönebeck ist errichtet. Wie der Umzug ablief und was zukünftig für den Verein ansteht.
Das neue Vereinsheim der Bergbaukolonie Schönebeck steht – doch das neue ist eigentlich das alte. Karsten Fähndrich, Bernd Quiel und Winfried Nolte aus dem Vorstand sprechen über den Umzug, die neue Heimat, die Pläne und das Selbstverständnis des Vereins.
Das neue Vereinsheim befindet sich an der Ardelhütte direkt neben dem Gelände der SG Essen-Schönebeck. Wenn man auf dem Parkplatz der SG Essen-Schönebeck steht, kann man den roten Bungalow gut sehen. 2020 musste die Bergbaukolonie ihr altes Gelände in der Schacht-Kronprinz-Staße verlassen.
Mitgliederzahl der Bergbaukolonie Schönebeck steigt
Nachdem die Rodung vor etwa einem Jahr begonnen hatte, ist viel geschehen. Der Rohbau des Vereinsheims und des Toilettenhauses sind fertig. Gebrauchsfertig sollen die Gebäude zum kommenden Osterfeuer am 16. April sein. Für die vollständige Fertigstellung rechne man mit dem nächsten Jahr. Vor allem auf dem Außengelände soll noch einiges passieren.
Der Vorstandsvorsitzende des Vereins Karsten Fähndrich blickt positiv auf das neue Areal. „Es ist etwas kleiner als in der Schacht-Kronprinz-Staße, aber die spitze Form finde ich sehr spannend.“ Zwar sei der Abschied aus der Schacht-Kronprinz-Straße nicht leicht gefallen, doch sehe man auch viele Möglichkeiten an der Ardelhütte.
Eine positive Wirkung habe beispielsweise die direkte Nachbarschaft zur SG Essen-Schönebeck. „Viele Leute, die zum Fußballtraining gehen, sehen unser Vereinsheim und fragen dann mal nach, was wir eigentlich machen“, erzählt Fähndrich. Die Mitgliederzahl sei seit Baubeginn rasant angestiegen.
Das komplette Vereinsheim wechselt den Standort
Das Besondere am Vereinsheim ist, dass es zuvor ebenso in der Schacht-Kronprinz-Straße stand. Die Mitglieder des Vereins haben das Vereinsheim vollständig ab- und nun wieder aufgebaut. „Besonders wichtig war uns die Nachhaltigkeit des Umzugs. Wir wollten keine unnötigen neuen Teile verwenden“, sagt Fähndrich. Die neugebaute angrenzende Toilettenhaus bestehe weitestgehend aus recycelten Teilen.
Für die Rodung des Geländes habe man mit einem Umweltingenieur zusammengearbeitet und sich beraten zulassen, welche Bäume stehengelassen werden sollten. Nach Fertigstellung der Gebäude plane man eine erneute Aufforstung des Geländes.
Auch stehe man in Kontakt mit dem NABU aufgrund des Vogel- und Insektenschutzes. Man plane man die Errichtung von Insektenhotels und die Bepflanzung einer Insektenwiese. Außerdem stehe die Überlegung eines Workshops zum Erbauen von Vogelnistkästen für Schulklassen im Raum.
Große Solidarität mit dem Verein
Der Umzug sei nur durch die vielen ehrenamtlichen Helfer möglich gewesen. Viele der Vereinsmitglieder seien Dachdecker, Elektriker oder Gärtner. Dadurch sei der Umzug in erster Linie vereinsintern geblieben. Außenstehende Firmen hätten beispielsweise Baumaterialien für dennoch oft Preiserlasse angeboten. „Ohne diese ganze finanzielle Unterstützung hätten wir das niemals verwirklichen können. Unser Dank gilt allen Beteiligten“, sagt Bernd Quiel. Es stehe eine offizielle Dankesfeier für Helfer und Sponsoren in Aussicht.
Großer Dank gelte auch der Stadt Essen, die Besitzer des Grundstücks sei und es über die Sport- und Bäderbetrieb an die Bergbaukolonie verpachte. Eine Bedingung für die Pachtung sei gewesen, im Verein künftig auch sportliche Aktivitäten anzubieten. Diesem Wunsch wolle der Verein in Form von Darts, Nordic Walking, Schach und Skat nachkommen. Auch eine Boulebahn sei geplant.
Durch diese Anforderung ändere sich natürlich das Profil des Vereins. „Wir sind längst kein reiner Bergbauverein mehr. Wir sind vielmehr Bergbau-, Sport und Naturschutzverein“, erzählt Winfried Nolte. Das Entscheidende sei der soziale Aspekt des Vereins. Man wolle den ländlichen Charakter Schönebecks herausstellen. Deshalb sei es auch besonders schön, so solidarisch in der neuen Nachbarschaft aufgenommen worden zu sein. Trotzdem wolle man auch weiterhin die Bergbaugeschichte Schönebecks feiern. Im Vereinsheim soll eine Ausstellung zur Zeche Kronprinz folgen.
Osterfeuer soll am 16. April stattfinden
Als erste Veranstaltung nach dem Umzug soll das jährliche Osterfeuer, dass die letzten beiden Jahre ausgefallen war, am 16. April stattfinden. Man achte dabei auf die Einhaltung der dann geltenden Hygieneregelungen. „Wir nehmen die Corona-Situation sehr ernst“, betont Fähndrich, „aber das Osterfeuer gehört einfach zum Verein“. Zwar sei auf dem neuen Areal das Osterfeuer nicht mehr im selben Maßstab wie in der Schacht-Kronprinz-Straße möglich, dennoch hoffe man auf ein tolles Beisammensein. Außerdem sei eine Ostereiersuche für Kinder geplant.