Essen. Nach der Pandemiepause geht die „Arche Noah“ wieder auf dem Kennedyplatz vor Anker: Essener Teilnehmer werden für die Eröffnungsfeier gesucht.
Anstelle der großen „Arche Noah“ haben sie zwar nur eine kleine Segeljolle für den Fototermin gechartert: Aber das Bild ist an diesem Vormittag schon die halbe Botschaft: „Alle in einem Boot“ heißt das Motto, wenn das „Arche Noah“-Stadtfest für ein friedliches und respektvolles Miteinander der verschiedenen Nationen und Religionen am 24. und 25. September wieder zurück in die Essener City kommt.
Oberbürgermeister Thomas Kufen spricht von einem „großen Comeback“ nach zwei Jahren Pause. Die Corona-Pandemie hat das Zusammenkommen aller beteiligten Vereine und Gruppierungen weitgehend ausgebremst, auch wenn kleinere Veranstaltungen in den Stadtteilen noch stattgefunden haben. „Der Gesprächsfaden ist aber nie abgerissen“, betont Kufen. Angesichts des Ukraine-Krieges dürften die Fragen nach dem friedlichen Miteinander und dem gesellschaftlichem Zusammenhalt in diesem Jahr noch größere Bedeutung bekommen. Für Willi Overbeck vom Initiativkreis Religionen in Essen (IRE) ist „Arche Noah“ deshalb auch ein bedeutsames „zivilgesellschaftliches Projekt“, das nicht nur der Stadt Essen einen Zuschuss von rund 100.000 Euro wert ist. Auch dem Landschaftsverband Rheinland unterstützt das Festival als „Modellprojekt für NRW“ mit einem hohen Zuschuss.
Auf dem Kennedyplatz wird eine große Frühstückstafel aufgebaut
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Austausch, Begegnung und Dialog stehen schließlich im Mittelpunkt dieses Fests gegen Rassismus und Diskriminierung, das sich in diesem Jahr noch einmal breiter aufstellen möchte. Ziel sei es, nicht nur die migrantischen Organisationen und Religionsgemeinschaften anzusprechen, die am „Arche Noah“-Projekt ohnehin schon seit Jahren teilhaben, sondern eine größere Öffentlichkeit für das Thema Interkulturalität zu interessieren, sagen die beiden neuen künstlerischen Programmleiter Jelena Ivanovic und Markus Stollenwerk. Befördern soll das beispielsweise eine große Frühstückstafel auf dem Kennedyplatz, die am Sonntagmorgen zum ungezwungenen Begegnungsbrunch einlädt.
Überhaupt will man den Besuchern mehr Raum und Zeit für Austausch und Gespräche geben, das Bühnenprogramm mit Aufführungen und Konzerten werde deshalb diesmal „nicht streng durchgetaktet“, erklärt Stollenwerk. Eine „Speakers Corner“ verschafft auch all jenen eine Auftrittsmöglichkeit, die in diesen Tagen vielleicht nicht immer das Gefühl haben, ausreichend Gehör zu finden. Und in den umliegenden Veranstaltungszelten können große und vor allem kleine Gäste beispielsweise an Tanz- oder Schreib-Workshops teilnehmen oder Geschichten hören. In einem mehrwöchigen Workshop können Jugendliche zuvor gemeinsam mit Musikern und Produzenten eigene Songs oder Texte über ihre Erfahrungen mit Alltags-Rassismus erarbeiten.
Dabei sein ist alles – sogar der olympische Gedanke soll diesmal Einzug halten, denn für die Eröffnungs-Show haben sich die „Arche Noah“-Planer einiges vorgenommen: Schauspieler, Tänzer und Kinderchöre sollen daran mitwirken, wie auch Musik-Gruppen, Gemeinden und Sportvereine aus der ganzen Stadt. Mindestens 400 Teilnehmer wolle man dafür gewinnen, hofft Jelena Ivanovic: „Wir freuen uns über alle Gruppen und Vereine, die teilnehmen wollen.“
Wer bei der Eröffnung des Arche Noah-Festes auf dem Kennedyplatz am 24./25. September teilnehmen will, meldet sich unter info@jelena-ivanovic.comhttp://Lesen_Sie_auch{esc#233146165}[infobox]