Altenessen. Festzelte auf dem Essener Kennedyplatz wird es in diesem Jahr nicht geben. Die Initiatoren des Arche-Noah-Festes laden aber trotzdem ein.
Für ein friedliches und respektvolles Miteinander verschiedener Religionen – dafür steht die Arche Noah Essen schon seit Jahren. Als Höhepunkt der Saison galt für die Initiative bislang stets ein zweitägiges Fest gemeinsam mit Tausenden Menschen auf dem Essener Kennedyplatz mit Bühnenprogramm und Zeltstadt. Undenkbar in Zeiten der Pandemie. Gefeiert werden soll dennoch: Im kleineren Rahmen im KD11/13 in Altenessen.
Zwei Tage lang, am Wochenende des 26. und 27. September, steht das Zentrum für Kooperation und Inklusion an der Karl-Denkhaus-Straße 13 ganz im Zeichen des diesjährigen Mottos der Arche Noah: Mut zeigen – Zusammenhalt erfahren. „Wir freuen uns darauf, auch in diesem besonderen Jahr 2020 einen Beitrag für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft leisten zu können“, erklärt Benedikte Baumann, Künstlerische Leiterin der Arche Noah Essen.
Vorab-Registrierung nötig
Es gebe viel Raum für Begegnung und persönliches Kennenlernen. „Daher freuen wir uns auf jeden, der den Weg zu uns findet.“ Um ihre Vision mit Leben zu füllen, haben die Initiatoren der Arche Noah – der Pandemie zum Trotz – ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Natürlich unter Beachtung aller Corona-Auflagen. Diese sind streng: „Besucher und Interessenten können und müssen sich vorab registrieren“, sagt Benedikte Baumann.
Dies kann sowohl per E-Mail (info@archenoah-essen.de) als auch direkt vor Ort am Eingang des KD 11/13 passieren. „Möglich ist dabei die Anmeldung für bestimmte Zeitfenster, aber auch für den ganzen Veranstaltungstag.“ Es empfiehlt sich jedoch eine frühzeitige Registrierung, „denn wenn die Plätze belegt sind, dann müssen wir den weiteren Interessenten leider absagen“, so Baumann. „Auch wenn uns dabei wirklich das Herz blutet.“ Falls dies der Fall sein sollte, werden die Nachfrager per E-Mail benachrichtigt.
Bühnenprogramm mit „Ruf der Arche Noah“
Die Zeitfenster reichen am Samstag von 15 bis 16.45 Uhr, 17 bis 18.45 Uhr und 19.30 bis 21 Uhr sowie am Sonntag von 14 bis 15 Uhr, 15 bis 16 Uhr, 16 bis 17 Uhr und 17 bis 18 Uhr. Im großen Veranstaltungssaal des KD 11/13 gibt es zwar diesmal keine Zeltstadt, dafür jedoch ein Bühnenprogramm, moderiert von Uwe Loch und jede Stunde begleitet vom „Ruf der Arche Noah“. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschnitt von religiösen Klängen – vom christlichen Glockengeläut über jüdische Hymne, islamische Eröffnungsformel und gesungene Anrufung der Bahá’í bis zum Wurzelmantra der Sikh.
Das Haus der Religionen auf Zeit, sonst ein Herzstück der Zeltstadt auf dem Kennedyplatz, ist auch im KD 11/13 vertreten. Gastgeber ist der Initiativkreis Religionen in Essen (IRE) mit Vertretern der Jüdischen Kultus-Gemeinde Essen, der Evangelischen und Katholischen Kirchen in Essen, der Kommission Islam und Moscheen in Essen (KIM-E), der Bahá’i Gemeinde Essen sowie der Sikh-Gemeinde Gurdwara Nanaksar.
Höhepunkt bildet Konzert des Royal Street Orchestra
Zum Auftakt am Samstag (15 bis 21 Uhr) erklingt im KD 11 /13 alternative Rockmusik des Essener Duos Sound of SU (15 Uhr). Dahinter stecken Sophia Crüsemann und Umut Yildiz, deren Musik schon im Film „Die Mission Lifeline“ zu hören war. Die Vereine Ami-Latino und INIMB präsentieren einen „Tanz der Kulturen“ mit Choreografien aus der Türkei und Lateinamerika. (17 Uhr).
Den Höhepunkt am Samstagabend bildet ein Konzert des Royal Street Orchestra um 19.30 Uhr. Das preisgekrönte Ensemble verbindet euro-orientale Tonkunst mit westlich geprägter Clubmusik und bringt handgemachten, authentischen und tanzbaren Sound.
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Mit Tanz- und Trommelmusik beginnt der Sonntag (14 bis 18 Uhr), danach singen ein arabischsprachiger und ein deutschsprachiger Chor Lieder aus unterschiedlichen Ländern (14 Uhr). Es folgt Rap-Musik mit „Solidarität TV“ und Weltmusik aus dem Kohlenpott mit dem Musik-Comedy-Trio „Der Vorstand“ (15 Uhr), außerdem Tanz von Sustainable Women for Development und georgische Musik mit Nino Wijnbergen-Shatberashvili und Rezo Tschchikwischwili (16 Uhr). Zum Ausklang spielt um 17 Uhr die akustische Rockgruppe Nomedia.
Im Anschluss an das Fest gibt es um 18 Uhr gegenüber des KD 11/13 in der Alten Kirche Altenessen, Altenessener Straße 423, eine meditative und interreligiöse Andacht. In die Kirche dürfen an diesem Abend 50 Personen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wenn auch die Freude über das anstehende Fest überwiegt, so ist eine gewisse Ernüchterung ob der Corona-Beschränkungen spürbar: „Beim Fest auf dem Kennedy-Platz haben wir in der Regel 50 Zelte, die unterschiedlich bespielt werden. Dies ist im KD11/13 selbstverständlich nicht möglich“, erklärt Benedikte Baumann. „In diesem Jahr haben wir das Fest deshalb unter großem Aufwand modifiziert. Es ist diesmal klein, aber fein, wenn man so will. Dennoch hoffen alle Beteiligten, dass wir im nächsten Jahr wieder auf unseren angestammten Platz in der Essener Innenstadt zurückkehren können.“