Essen-Stadtwald. Roswitha Hübscher und das Präventionsteam der ETB-Hockey-Abteilung engagieren sich gegen sexualisierte Gewalt. Sie sind für einen Preis nominiert.

Große Ehre für die Hockey-Abteilung des ETB Schwarz-Weiß Essen: Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat Roswitha Hübscher, stellvertretend für das Präventionsteam der ETB-Hockey-Abteilung, für den Deutschen Engagementpreis nominiert.

Roswitha Hübscher ist seit 25 Jahren in der Hockey-Abteilung des ETB engagiert. „Ich bin durch meinen Sohn und meine Tochter zum ETB gekommen, die dort Hockey gespielt haben“, erzählt sie. Selbst habe sie nie Hockey gespielt, dafür sei sie als Betreuerin und viele Jahre als Jugendwartin tätig gewesen. In dieser Zeit sei auch das Präventionsteam gegründet worden.

Seit vielen Jahren setzt sich das Präventionsteam des ETB in Essen für Kinderrechte ein

Anlass sei damals das neue Kinderschutzgesetz des Bundes gewesen, das nach einer Häufung von Vorfällen im Bereich sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen 2012 auf den Weg gebracht worden sei. „Damals sollte auch in Sportvereinen das Thema Prävention verstärkt aufgegriffen werden, was wir dann in der Hockey-Abteilung des ETB auch gemacht haben“, so Roswitha Hübscher, die auch im Westdeutschen Hockeyverband dazu arbeitet und versucht, das Thema im Gesamtverein ETB zu platzieren.

Die Preisverleihung findet im Dezember in Berlin statt

Die Verleihung des Deutschen Engagementpreises findet am 2. Dezember in Berlin statt. Eine Live-Übertragung ist geplant. Weitere Informationen zur Präventionsarbeit beim ETB SW Hockey gibt es auf der Homepage unter: https://etb-hockey.de/verein/praevention.

Zu den Angeboten im Bereich Prävention gehören neben Kursen und Lehrgängen zur Selbstverteidigung und Selbstbehauptung, teils in Zusammenarbeit mit einer Kung-Fu-Schule, auch jährliche Benefizturnieren für Unicef, deren Erlös für Mädchenprojekte in aller Welt gespendet werden. „Leider mussten diese Turniere jetzt zweimal wegen Corona ausfallen“, bedauert Roswitha Hübscher, die sich über die Wertschätzung ihrer Arbeit freut. Das Thema liege ihr als Mutter und Großmutter sehr am Herzen.

Das Benefiz-Turnier des ETB fand 2019 zum bisher letzten Mal statt.
Das Benefiz-Turnier des ETB fand 2019 zum bisher letzten Mal statt. © Unbekannt | Roswitha Hübscher

Für den Deutschen Engagementpreis kommen Ehrenamtliche in Frage, die bereits für ihr Engagement ausgezeichnet wurden. Erst im November 2020 hatte der DOSB Roswitha Hübscher als Präventionsbeauftragte des ETB Hockey, gemeinsam mit ihrem Team, für die jahrelange und inzwischen auch vereinsübergreifende Arbeit „Sexualisierte Gewalt im Sport – Schweigen schützt die Falschen“ mit dem ersten Platz im Wettbewerb „Starke Netze gegen Gewalt“ ausgezeichnet.

Der besondere Einsatz für den Schutz vor Gewalt, besonders der Kinder- und Jugendschutz im Bereich sexualisierte Gewalt im Sport, erfahre durch die aktuelle Nominierung eine weitere hochrangige Anerkennung, heißt es seitens des Vereins.

Der Vereinsleitfaden des ETB Schwarz-Weiß Essen soll neu aufgelegt werden

Die am Uhlenkrug in Stadtwald beheimatete Hockey-Abteilung des ETB will auch in diesem und im kommenden Jahr weitere Selbstschutz- und Selbstverteidigungskurse für ihre minderjährigen Spieler und Spielerinnen anbieten. Außerdem ist eine Überarbeitung und somit auch Neuauflage des Vereinsleitfadens „Wir beugen vor“ geplant und wird derzeit vorbereitet.

Aufgrund der Corona-Einschränkungen konnten in den letzten anderthalb Jahren keine Trainer-Seminare stattfinden. Sie sollen im Herbst aber wieder starten. „Eine erfolgreiche Präventionsarbeit kann man nur leisten, indem man Zeit investiert, Gesprächsangebote und Informationsveranstaltungen anbietet. Das Team des ETB Hockey fördert Sensibilisierung, Achtsamkeit, Respekt und bietet so eine vertrauensvolle Atmosphäre“, heißt es seitens des Vereins.

Mit der Nominierung von Roswitha Hübscher zum Deutschen Engagementpreis hat das Präventionsteam der Hockey-Abteilung jetzt die Chance auf einen Hauptpreis in der Kategorie „Chancen schaffen“, die gemeinsam mit „Leben bewahren“, „Generationen verbinden“, „Grenzen überwinden“ und „Demokratie stärken“ zu den fünf Kategorien des Wettbewerbs gehört. Der Preis ist verbunden mit 5000 Euro. Wer nominiert ist, aber nicht zu den fünf Gewinnern gehört, hat eine weitere Chance beim Publikumspreis.

Die Bürger können ab September online abstimmen

Ab 9. September können Bürger und Bürgerinnen nämlich über den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Publikumspreis online unter www.deutscher-engagementpreis.de für ihren Favoriten abstimmen. Die Onlineabstimmung endet am 20. Oktober.