Essen. Wer kandidiert für den Bundestag? Wir stellen die Kandidatinnen und Kandidaten der großen Parteien vor. Los geht es mit dem Wahlkreis Essen II.
Die Bundestagswahl rückt näher, am Sonntag, 26. September, sind die wahlberechtigten Essener und Essenerinnen aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Wer tritt in Ihrem Wahlkreis an? Wir stellen die Kandidaten und Kandidatinnen vor, beschränken uns dabei allerdings auf die Parteien, die bereits im Bundestag vertreten sind. Den Anfang macht der Essener Nordwahlkreis – offizieller Name: Essen II.
Der Wahlkreis, der die nördlichen und östlichen Stadtteile umfasst, war für die SPD seit der ersten Wahl zum Deutschen Bundestag 1949 stets eine sichere Bank. Von 1957 bis 2005 Jahre gab es absolute Mehrheiten, von 1969 bis 2002 lagen die Stimmenanteile der SPD-Kandidaten mit der Ausnahme 1990 sogar durchgehend über der 60-Prozent-Marke. Den Rekord hält Peter Reuschenbach: 69,7 Prozent stimmten 1972 für den Vertrauten von Willy Brandt.
Essener Norden ist von der Bevölkerungsstruktur her vielfältiger geworden
Von solchen Zahlen ist die SPD heute weit entfernt, 2017 reichte es noch zu 37,3 Prozent. Die Homogenität zwischen Partei und geschlossenen Arbeitermilieus gibt es in dieser Form längst nicht mehr, schon weil diese Milieus sich weitgehend aufgelöst haben und auch der Norden von der Bevölkerungsstruktur her vielfältiger ist als früher. Zudem fehlt das „politische Vorfeld“ aus mitgliederstarken Vereinen und Verbänden, das die SPD dank personeller Verquickungen souverän beherrschte.
- Lesen Sie hier:Bundestagswahl 2021 in Essen: Das Wichtigste im Überblick
Glaubt man Umfragen und rechnet sie hoch für den Nordwahlkreis, geht der SPD-Kandidat aber auch am 26. September als hoher Favorit ins Rennen. Dirk Heidenblut, der 2013 erstmals gewann, hatte übrigens nur drei Vorgänger: Rolf Hempelmann (1994-2013), Peter Reuschenbach (1972-1994) und Karl Bergmann (1949-1972).
Bundestagswahl in Essen: Lesen Sie hier mehr zu Ihren Kandidatinnen und Kandidaten:
- Dirk Heidenblut (SPD): In Berlin und Essen eher ein Politiker im Hintergrund
- Florian Fuchs (CDU): Wenn Umfragen auch die kleinste Hoffnung zunichte machen
- Christine Müller-Hechfellner (Grüne): Die Grünen und der Essener Norden, kein Platz für Illusionen
- Martin Hollinger (FDP): Was Politik als Hobby von einer Modellbahn unterscheidet
- Jules El-Khatib (Linke): Für Migration, gegen Rassismus – und offen für Rot-Rot-Grün
- Andrea Pousset (AfD): Klagen über Ausgrenzung und Beschimpfungen