Essen-Südostviertel. Chöre der Auferstehungskirche im Südostviertel starten mit einem Klappstuhl-Konzert in die Saison. Warum die Musikarbeit trotz Corona gut läuft.

Die coronabedingt schwere Zeit wollen die Chöre der evangelischen Auferstehungskirche im Essener Südostviertel gern hinter sich lassen und starten jetzt in die Konzertsaison. Wie es den Sängerinnen und Sängern in der Pandemie ergangen ist und was sie jetzt vorhaben.

Viele Chöre, die seit Frühjahr 2020 nicht in der gewohnten Form proben konnten, kämpfen ums Überleben. Nicht so die Chöre an der Auferstehungskirche. „Wir bekommen viele Anfragen und haben sogar während der Online-Proben ein neues Mitglied gewonnen“, freut sich Kirchenmusikerin Stefanie Westerteicher. Sogar als die Chorleiterin selbst in Quarantäne musste, ging es weiter: So standen letzten Herbst am Tag ihres 25. Dienstjubiläums über 50 Chorsängerinnen und -sänger im Alter von vier bis 80 Jahren vor der Haustür und gaben ein kleines Überraschungskonzert auf der Straße.

Die Essener Chöre haben zur Coronazeit viel online geprobt

Komplett zum Erliegen sei die Chorarbeit in der Gemeinde Altstadt trotz Corona nicht gekommen. „Wir haben weitergemacht, so gut es eben ging und alle erlaubten Formen für die Proben genutzt“, so die Chorleiterin. Geprobt habe man per Video, über Internet-Plattformen wie Zoom oder auch in Kleingruppen – je nachdem, was gerade möglich gewesen sei. „Wir haben auch regelmäßig einige Sänger für die Gestaltung der Gottesdienste geschickt. Und ab Juni konnten wir dann wieder richtig proben, denn in der

Für die Teilnahme gilt die 3G-Regel

Für die Teilnahme an den Konzerten gilt die 3G-Regel. Zuhörer müssen geimpft, genesen oder getestet sein.Um Anmeldung wird gebeten: montags bis freitags, 9 bis 12 Uhr, unter 0201/2205-306. Das gesamte Halbjahresprogramm sowie Informationen zu den Chören gibt es auf www.auferstehungskirche-essen.de .

Kirche kann man ja gut Abstand halten“, so die Leiterin.

Sogar Hybridproben waren möglich: Zur normalen Probe konnten sich Sängerinnen und Sänger auch von zu Hause oder aus dem Urlaub zuschalten. Nach den Ferien gehe es jetzt auch mit den Proben des Kinder- und Jugendchores wieder los. Für die jungen Sänger gab es zwischenzeitlich „Sofa-Singen“, das heißt, geprobt wurde von zu Hause aus, mit Eltern oder Großeltern. Ein Sommerfest im Juni, an dem 65 Sängerinnen und Sänger zwischen zwei und 20 Jahren teilgenommen hätten, habe den persönlichen Kontakt wieder verstärkt.

Der Kammerchor der Auferstehungskirche lädt zum Konzert im Freien ein. Die Besucher sollten Decken oder Klappstühle mitbringen.
Der Kammerchor der Auferstehungskirche lädt zum Konzert im Freien ein. Die Besucher sollten Decken oder Klappstühle mitbringen. © Kirchengemeinde Essen-Altstadt | Ellen Bischke

Zum Start in die neue Konzertsaison gibt es jetzt eine Veranstaltung unter dem Motto „Kann nicht küssen ohne Liebe“ im Freien: Der Kammerchor eröffnet am Sonntag, 29. August, um 19 Uhr das neue Konzertprogramm mit einem „Klappstuhl-Konzert“ an der Steuben-/Ecke Manteuffelstraße, bei dem die Zuhörer draußen auf mitgebrachten Picknickdecken und Stühlen auf der Kirchenwiese Platz nehmen können. „Es wird ein heiteres, beschwingtes, etwa einstündiges Konzert mit weltlicher Musik“, kündigt die Kirchenmusikerin an und hofft, dass das Wetter mitspielt.

Beschwingte Werke aus verschiedenen Epochen sollen aufgeführt werden

Der Chor können sich auf den Stufen der Auferstehungskirche, wegen ihrer Form auch Tortenkirche genannt, aufstellen. Auf dem Programm stehen Liebesmadrigale aus Renaissance und Barock, romantische Lieder von Brahms und Schumann, lustige Variationen über die „launige Forelle“, Arien aus Oper und Operette und als Hauptwerk des Abends das große Chorpotpourri der Operette „Die Blume von Hawaii“ von Paul Abraham. Judith Hoffmann wird als Solistin zu hören sein, Desar Sulejmani begleitet am Klavier, durch den Abend führt Kolja Buhlmann, die musikalische Leitung hat Stefanie Westerteicher.

Das nächste Konzert findet bereits eine Woche später, am 5. September, 19 Uhr, in der Auferstehungskirche unter dem Motto „Mozart für die Westentasche“ statt. Für ein kleines Ensemble bearbeitete Opernarien von Mozart erklingen vor Publikum und per Livestream vom Ensemble Kalliope. „Der Eintritt zu allen aktuellen Konzerten, auch später zum Weihnachtsoratorium, für das die Proben langsam starten und das hoffentlich wie geplant stattfinden kann, ist frei. Über Spenden freuen wir uns natürlich“, betont Stefanie Westerteicher.