Essen-Steele. Mehr als 2300 Fahrzeuge mit einer H-Zulassung gibt es in Essen. Doch viele Oldtimer-Fans haben Mühe, Garagen für ihre aufwändig restaurierten Fahrzeuge zu finden. Nun eröffnet in Steele die „Oldtimer-Residenz“, in der bis zu 165 Oldtimer Platz finden sollen.
Wenn einmal alle 165 Regal-Fächer belegt sind, dürfte diese Halle der größte Tresor der Stadt sein. Gebaut hat Werner Bücking sie für Kunden, die einen Stellplatz für ihren Oldtimer suchen. Ob die Nachfrage groß ist? „Wir sind mit der Halle noch nicht fertig und haben schon jetzt 46 verbindliche Anmeldungen und weitere Anfragen“, sagt Bücking.
Von einem Kunden, der seinen Ferrari im Winter nicht in die Garage fahren kann, weil dessen Frau dann dort die Terrassenmöbel lagert, weiß er zu erzählen und von solchen, die gleich zwei, drei und vier aufwändig sanierte Oldtimer besitzen. „Da sind die Garagen manchmal quer über die Stadt verteilt, weil man einfach keine bekommt, in die so viele Fahrzeuge reinpassen.“
Ganz zu schweigen von Bückings eigener Situation. Eine Mini Cooper-Stretch-Limousine, ein Rolls Royce und fünf weitere Wagen parken unter einem Car-Port an seinem Haus nahe dem Stadtwald. Das sei nicht ideal, „aber weil man den Car-Port von der Straße her gut einsehen kann und alles alarmgesichert ist, hat sich da noch nie jemand dran getraut.“
Mehr als 2300 H-Zulassungen in Essen
So ist Bücking in Essens Oldtimer-Szene bestens vernetzt, ist Mitorganisator der „Tour de Rü“, stellt bei Messen wie der Techno Classica und der „Mode, Heim, Handwerk“ aus und hat wenig Sorge, dass sich das neue Angebot unter Gleichgesinnten nicht herumsprechen wird: „Allein in Essen gibt es mehr als 2300 Fahrzeuge mit einer H-Zulassung“ und damit potenzielle Kunden für Stellplätze.
Eröffnung der Garage im November
Voraussichtlich wird die „Oldtimer-Residenz“ in Steele noch im November eröffnen. 165 Stellplätze gibt es in der Garage, die 24 Stunden täglich bewacht wird. Wer sich anmeldet, kann den zugehörigen Hol- und Bringeservice nutzen.Oldtimer-Residenz, Kleine Ruhrau 26, 41880 oder www.oldtimerresidenz.de
Das Konzept für die Oldtimer-Residenz entwickelte Bücking, „weil so viele Kunden über die Stellplatznot klagten. „Also haben wir überlegt, wie wir möglichst viele Wagen in diese Halle bekommen.“ Und vor allem – wie man sie wieder aus dem Regal herausbekommt. „Dazu nutzen wir eine Hebevorrichtung. Das dauert ein paar Minuten, aber man kann jederzeit an ein Auto ran.“ Und wer gar nicht fahren, sondern nur einen Blick auf das polierte Blech werfen möchte, kann dies von einem Café aus tun, das in die Halle integriert ist. „Das bauen wir in einen Truck mit gläsernem Aufsatz.“
Die Leidenschaft für Fahrzeuge übrigens gab ihm sein Vater mit. „Der fuhr früher noch Opel und Borgward.“ Fahrzeuge, mit denen auch Bückings Sammelleidenschaft begann. „Mittlerweile habe ich die Wagen nicht mehr.“ Sei ein Auto restauriert, trenne er sich meist davon. Zurück blieben Modelle der Autos. Die parkt Bücking ebenfalls in einer „Oldtimer-Residenz“ – im Spielzeugformat.